Aufgrund von Corona ist die Zahl der Homeworker*innen in den letzten Monaten stark angestiegen. Während in „normalen“ Zeiten ca. zwölf Prozent der Erwerbstätigen von zu Hause arbeiten, saß während des Lockdowns fast jede/r Zweite daheim am Schreibtisch. Das Thema Homeoffice wird auch in Zukunft als alternatives Arbeitsmodell eine große Rolle spielen. Denn viele Unternehmen haben gesehen, dass es zahlreiche Vorteile bietet.
So arbeiten Heimarbeiter*innen im Schnitt effektiver als Büroarbeiter*innen. Arbeitswege werden gespart und trotz Mehrarbeit sind die Mitarbeiter*innen in Summe zufriedener. Das Gefühl, selbst darüber zu entscheiden, wann und wo man arbeitet, motiviert.
Auf der anderen Seite stehen die Schwächen des Home-Offices, wie beispielsweise die gesundheitlichen Risiken. Oft fühlt man sich nach einem Arbeitstag im Home-Office ausgelaugt, energielos und der Rücken schmerzt. Warum ist das so?
Bewegungsmangel im Home-Office
Das Arbeiten im Home-Office kam für viele überraschend. Es musste schnell reagiert werden. Der Arbeitsplatz zuhause ist bei den meisten nicht für ein längeres Arbeiten ausgestattet. So muss meist der Küchen- oder Esszimmerstuhl als Bürostuhl herhalten. Oder es wird sich zwischendurch mit dem Laptop auf die Couch oder das Bett gelümmelt.
Für das starre Rumsitzen auf einem Küchenstuhl oder das Arbeiten auf der Couch ist der menschliche Körper aber nicht gemacht. Der Bewegungsmangel, der dadurch entsteht, ist schädlich und raubt uns bereits nach kurzer Zeit Konzentration und Energie. Da hilft auch die ein oder andere Joggingrunde oder Yogastunde am Abend nicht mehr. Das ist bloß der berühmte Tropfen auf dem heißen Stein. Der Mensch will und muss sich bewegen, um gesund zu bleiben und dies am besten kontinuierlich.
Bürostuhl – das zentrale Element im Home-Office
Aber was kann man gegen den Bewegungsmangel im Home-Office tun? Ganz einfach: Auf die richtige Einrichtung des Arbeitsplatzes zuhause achten, insbesondere auf den Stuhl, auf dem man acht bis neun Stunden am Tag sitzt. Er ist das zentrale Element. So sollte ein Bürostuhl möglichst uneingeschränkte Bewegung zulassen – in allen drei Dimensionen. Also vor und zurück, nach links und rechts und in die dritte Dimension, nämlich auf und ab. Dadurch hält man den Körper den ganzen Tag in Bewegung, ohne zusätzlichen Zeitaufwand und Motivation – ganz nebenbei beim Sitzen. Man braucht man also kein Laufband unter dem Tisch oder einen Mini Coach im Ohr. Man kann einfach ganz normal arbeiten.
Das aktive Sitzen wirkt sich auf den Körper ähnlich aus wie lockeres Gehen. Die Muskulatur wird konstant trainiert und alle Organe – auch das Gehirn – werden besser versorgt. Und das wie von selbst, ohne dass wir dafür aktiv etwas tun müssen. So entsteht ein völlig neues Lebensgefühl mit weniger Müdigkeit sowie mehr Energie und Lebensqualität. Es lohnt sich also, in den richtigen Bürostuhl zu investieren.
Kleiner Tipp: Bürostühle können bis zu 800 Euro steuerlich geltend gemacht werden. Zudem bezuschussen derzeit viele Unternehmen die Einrichtung von Home-Arbeitsplätzen.
Über den Autor
Josef Glöckl ist Gründer und CEO der Firma Aeris GmbH. Der Antrieb des Wirtschaftsingenieurs besteht seit über 20 Jahren darin, Produkte und Konzepte für den Office- und Homebereich zu entwickeln, die den Körper den ganzen Tag in Bewegung halten und damit einen aktiven und gesunden Lebensstil ermöglichen. Mit dem Aeris Swopper – dem weltweit ersten dreidimensional beweglichen Stuhl – hat Josef Glöckl das Sitzen revolutioniert. 2014 veröffentlichte er das Buch „Active Office, Der Arbeitsplatz als Bewegungsraum“.