„Please prepare for landing“ – lediglich diese Ansage eines Piloten schallte nicht über die Büroflure von GEHALT.de. Ansonsten hat das Team des Gehaltsportals an fast jedes Detail einer Flugreise gedacht. Unter dem Motto #BackToOffice begrüßte das Hamburger Unternehmen seine Mitarbeiter*innen im Flughafenstil zurück am Arbeitsplatz. Mit der internen Kampagne rund um den „Anflug auf das Büro“ wurden die so wichtigen Rahmenbedingungen und Regeln für den neuen Arbeitsalltag in spielerische Kommunikationsmaßnahmen verpackt.
Plötzlich war sie da: Die Welle, die wir so lange auf uns zukommen sahen. Es war März, als das Corona-Virus sich von einer weit weg geglaubten Nachricht zur spürbaren Realität entwickelte. In der Arbeitswelt waren es die Tage, als aus Küchen- und Wohnzimmertischen Arbeitsplätze und aus Kinder- oder Schlafzimmern improvisierte Büros wurden. Überall dort, wo es möglich war, zogen Arbeitnehmer*innen in diesen turbulenten Tagen fast fluchtartig vom gewohnten Arbeitsumfeld ins Homeoffice um.
Fast drei Monate und viele Herausforderungen, Veränderungen und Wochen des Verzichts später lässt es die Infektionslage zu, dass immer mehr Menschen an den Arbeitsplatz zurückkehren können. Wie so oft in den heutigen Tagen wird dann erstmal vieles anders sein. Es ist nicht etwa die Rückkehr zum alten Alltag – es ist die Rückkehr in eine neue, andere Welt. Das gilt auch für die Arbeit im Büro.
Sitzplatzwechsel und Hygieneregeln als größte Herausforderung
Zusätzliche Ungewissheit, unklare Regeln und Komplikationen können wir Menschen bereits unter normalen Umständen nicht gebrauchen. Momentan, in Zeiten der Krise, aber noch viel weniger als sonst. Umso wichtiger ist eine exakte und trotzdem leicht verdauliche interne Kommunikation rund um Verhaltensregeln im neuen Arbeitsalltag. Wie aber erklären wir Mitarbeiter*innen die stufenweise Rückkehr? Wie kommunizieren wir Hygienekonzept, neue Sitzordnung und wechselnde Dienstschichten? Wie kann ich als Arbeitgeber aus diesen Herausforderungen auch eine Chance machen?
Diese und viele weitere Fragen stellten wir uns bei GEHALT.de. Wir suchten Parallelen zum Alltag. Wo sonst halten wir uns strikt an Regeln, sehen darin aber auch gleichzeitig einen Mehrwert? Beim Brettspiel? Ja, aber das Thema ist ZU verspielt. Im Straßenverkehr? Ja, aber Verkehrsschilder sind doch out. Am Flughafen, bei einer Reise? Treffer!
Die Zielsetzung war somit klar. Mit Hilfe des Flughafen- und Reise-Mottos sorgen wir für Verstehen und Verständnis von und für neue Sicherheitsvorkehrungen im Büroalltag. Wir schaffen Orientierung – etwa hinsichtlich neuer Raumaufteilungen und Abstandsregeln. Und wir sorgen für Spaß und Motivation. Trotz Veränderungen und Einschränkungen.
Der Rückflug an den Schreibtisch
Binnen weniger Tage entstanden individualisierte Boardkarten mit Angaben zum Sitzplatz, zum empfohlenen Eingang im Büro sowie zum „Abflug“-Datum für alle der fast 70 Mitarbeiter*innen. Die aus der Rückenlehne des Vordersitzes bekannte Security Card funktionierten wir um und hielten unsere wichtigsten Regeln an Bord im ähnlichen Stil fest.
Kurze Texte, präzise Visualisierungen und mit Kontaktdaten zu unseren Lots*innen für den Notfall. Dazu finden alle Kolleg*innen an ihrem ersten Arbeitstag das Handgepäck auf ihrem Schreibtisch. Inklusive Alltagsmasken, Willkommen-zurück-Gruß von der Geschäftsleitung und Nervennahrung.
Neu war auch das Leitsystem im Büro. Die Arbeitsbereiche wurden in Gates umgetauft und ein Leitsystem führte alle zu ihren neuen Plätzen. Natürlich durfte auch eine Begrüßung im Flughafenstil nicht fehlen. Selbstgemalte Pappschilder und Luftballons schmückten die Büroeingänge. Spätestens DAS Erfrischungsgetränk der Lüfte, der obligatorische Tomatensaft, rundete unser Motto ab.
Mit wenig Budget, viel Herzblut und Kreativität begleitet #BackToOffice also die stufenweise Rückkehr ins Büro. Die Kampagne sorgt seitdem für eine sichere Landung im neuen Alltag und – wie nach einer sanften Landung so üblich – bei vielen Mitarbeiter*innen auch für ein entspanntes Lächeln.
Über den Autor
Nick Marten (32) ist Head of Public Relations bei GEHALT.de, dem führenden Gehaltsportal in Deutschland. Zuvor war er Pressesprecher beim Onlinehändler OTTO. Der gebürtige Westfale begann 2004 seine berufliche Laufbahn als freier Redakteur bei der Tageszeitung Westfalenpost. Im Anschluss arbeitete er vier Jahre als freier Reporter für das NRW-Lokalradio. Vor und während des Studiums der Medienwissenschaft folgten weitere Stationen bei Hörfunk und Fernsehen (u.a. WDR, n-tv). Nach dem Studium absolvierte Nick Marten sein Volontariat in unterschiedlichen Kommunikationsteams der Otto Group und war 2016 Teilnehmer der PR-Nachwuchsinitiative #30u30.