Von hybridem Arbeiten, zeitweise im Homeoffice und zeitweise in gemeinschaftlich genutzten Arbeitsräumen, können jeder Einzelne, die Gemeinschaft und die Umwelt profitieren.
Vorteile für Mitarbeitende
Das hybride Arbeiten bringt zahlreiche Vorteile für Mitarbeitende. Da der Arbeitsweg öfter entfällt, bleibt ihnen mehr Zeit, um Arbeit und private Verpflichtungen, Arbeit und gesundheitliche Bewegung, Arbeit und Partnerschaft, Arbeit und Kinder, also die anderen Lebensbereiche besser miteinander zu vereinbaren, in Balance zu bringen.
Das hybride Arbeiten hilft auch jedem Mitarbeitenden Ressourcen einzusparen. Durch mobile Arbeit seien „enorme Einsparpotenziale in Bezug auf CO2, Fahrtzeit, Spritkosten und Abnutzung des Autos zu erwarten“, steht in einem Gutachten des Instituts für angewandte Arbeitswissenschaft (ifaa). Da die Mehrheit der Arbeitnehmer:innen das Auto als Verkehrsmittel nutzt, um zur Arbeit zu fahren (knapp 68 Prozent), kann jeder hybrid Arbeitende auch einen Beitrag zum Klimaschutz beitragen, wenn der Arbeitsweg öfter entfällt.
Im Jahr 2016 lag die durchschnittliche Pendelentfernung in Deutschland bei rund 17 Kilometern (Statistisches Bundesamt). 87 Prozent benutzen den PKW für 34 km/Tag. Dadurch kann sowohl in ländlichen Regionen wie auch in Ballungsgebieten der CO2-Ausstoß deutlich verringert werden. Laut des Gutachtens des ifaa wären das bei nur einem Tag Homeoffice pro Woche schon 2,1 Milliarden kg CO2 pro Jahr weniger. Davon wird die Umwelt profitieren.
Vorteile für Arbeitgebende
Auch in den gemeinschaftlich genutzten Arbeitsräumen = Büro können Ressourcen geschont und damit Kosten ganz unmittelbar eingespart werden, weil weniger teure Bürofläche benötigt wird. Einer PwC-Studie zufolge lohnt sich das sogar schon ab einer Reduktion von nur acht Prozent.
„Wenn zehn Prozent der Erwerbstätigen in Deutschland einen Tag in der Woche von zu Hause arbeiten würden, könnten rund 4,5 Milliarden Kilometer an Pendlerstrecke und etwa 850 Millionen Kilogramm C02 pro Jahr eingespart werden. Bei 20 Prozent wären es schon 1,7 Milliarden Kilogramm.“
Doch das hybride Arbeitsmodell bringt auch einige Herausforderungen mit sich, damit die Vorteile auch wirklich gegeben sind. Es braucht dazu ein leistungsfähiges und zentrales Buchungssystem, um die Bürofläche intelligent zu organisieren. Einsparung geht nur, wenn die Mitarbeitenden keinen festen, ihnen zugewiesenen Arbeitsplatz mehr haben. Und das geht weit über klassisches Desksharing hinaus.
Buchungssyteme für Desksharing und Coworking
Schreibtischbuchungen müssen den individuellen Bedürfnissen des Mitarbeitenden entsprechen. Manche benötigen ein Büro mit Drucker/Präsentationstechnik oder arbeiten einfach gerne an einem Schreibtisch mit Fenster. Deshalb müssen Faktoren wie die unterschiedlichen Ansprüche der Mitarbeitenden abgefragt und mit einbezogen werden. Dabei kann der Wunsch des Mitarbeitenden nach bestimmten Funktionen – ungestörter Einzelarbeitsplatz oder Teamarbeitsbereich – sich von Stunde zu Stunde ändern. Auch das Buchen von Meetingräumen ist eine Arbeitsplatzbuchung.
Das System sollte ermöglichen, dass Mitarbeitende so verteilt werden, dass ganze Stockwerke oder Gebäudeabschnitte nicht belegt werden. So kann mehr Fläche freigehalten werden, die nicht beheizt werden muss – und Energie wird eingespart.
Auch eine Verknüpfung mit anderen Apps sollte gegeben sein. Zum Beispiel fällt es Betriebsrestaurants leichter, ressourcenschonender zu planen, aber auch für jede Eventualität genügend Lebensmittel verfügbar zu haben, ohne dass große Mengen weggeworfen werden müssen.
Aus den Erfahrungen von Unternehmen, die häufig Mitarbeitende aus anderen Standorten oder Beratende und Gäste in ihrem Büro haben, lassen sich Kriterien erkennen, die ein intelligentes Buchungssystem per App erfüllen muss. Im Flexible.Office.Network. haben viele Unternehmen schon lange Erfahrung mit Buchungssystemen, wie MediaDialog, GoBright, iotspot und Comfy.
So gelingt es Arbeitgebenden für die Mitarbeitenden einen Arbeitsplatz zu schaffen, an dem sie optimale Arbeitsbedingungen vorfinden und sich wohlfühlen. Damit werden nicht nur Kosten eingespart, sondern auch gemeinsam ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet.
Über den Autor
Dieter Boch ist geschäftsführender Gesellschafter des Instituts für Arbeitsforschung und Organisationsberatung (iafob deutschland) und Leiter des internationalen Flexible.Office.Network., einem überbetrieblichen Forum für den Wissens- und Erfahrungsaustausch zur BüroArbeitswelt von Morgen.
Als Dozent lehrte er an der Fachhochschule Salzburg und der Hochschule für Wirtschaft in Zürich Führungsverhalten und Future Work & Workplace Design.
Der Diplom-Psychologe ist Autor zahlreicher Veröffentlichungen und
Mitherausgeber der Buchreihe „Flexible Arbeitswelten“.