Lernen in der Gemeinschaft – Zusammenkommen in der Pandemie

Videokonferenz oder Präsenzmeeting – Haben wir derzeit kein wichtigeres Problem?

Das flexible.office.network. hat seit seiner Gründung das Ziel, den Wandel der BüroArbeit mit seinen rasanten Entwicklungen und komplexen Zusammenhängen besser zu erfassen. Dabei verschaffen Einblicke in unterschiedliche Erfahrungen und die Möglichkeit zur offenen Diskussion verschiedener Problemstellungen einen geschärften Blick auf die bestmögliche Umsetzung im eigenen Unternehmen.

Das Netzwerk als Abbild der Gesellschaft

Die Arbeit in einem Netzwerk ist vergleichbar mit einem Gefäß, aus dem man etwas herausholt und etwas hineingibt. Beides ist unerlässlich. Ein Netzwerk ist eine Gemeinschaft, die ausgerichtet ist, zuerst einen gemeinsamen Nutzen zu erbringen und daraus resultiert auch ein individueller Nutzen. Solidarisches Verhalten und nicht Eigensinn führen zum Erfolg.

So ist das Netzwerk ein Abbild der Gesellschaft.

Derzeit ist die wichtigste Aufgabe einer demokratischen Gesellschaft in einer Pandemie, den Schutz der Gesellschaft und des Einzelnen vor Krankheit und Tod sicherzustellen.

Wir haben in unserer demokratischen Gesellschaft in vielen Bereichen eine Solidargemeinschaft, besonders im Gesundheitswesen. Die Mehrheit der Gesellschaft trägt mit ihrem Verhalten zu dieser Solidargemeinschaft bei. Eine kleine Minderheit von Ignoranten der Vernunft richtet, mit welcher Begründung auch immer und in welcher gesellschaftlichen Rolle, einen immensen sozialen, ökonomischen und ökologischen Schaden für uns alle an.

Wenn sich zwei Menschen mit FFP2-Maske in einem Innenraum auf kurzer Distanz begegnen, liegt die Ansteckungsgefahr auch nach 20 Minuten nur bei 0,1 Prozent.

Studie des Max-Planck-Instituts

Wolfram Henn, Humangenetiker und Mitglied des Deutschen Ethikrates hat schon am  6. August 2021 gesagt: “Wer sein Recht auf Unvernunft wahrnehmen will, der muss damit rechnen, dass sich andere vor ihm schützen”.

Die Deutsche Homöopathie-Union (DHU) – nicht immer ein Verfechter der klassischen wissenschaftlichen Medizin – hat am 4. Dezember 2021 gesagt: „Die Immunisierung der Bevölkerung mit zugelassenen Impfstoffen ist der einzige Weg, der uns aus der Pandemie führt.“

„Der Weg aus der Pandemie dauert nur zwei Sekunden“, schreibt die DHU weiter. Dabei gibt es nur zwei Dinge miteinander abzuwägen. „Eine sichere Impfung oder ein unsicheres Schicksal, wie es fast jeder zehnte Covid-Patient erleidet: die Langzeitfolgen der ungeschützten Infektion“, Eckart von Hirschhausen am 6. Dezember 2021 in der ARD.

Die weltweite Impfquote liegt derzeit bei 42 Prozent, die tägliche Infektionsrate weltweit bei kumulativ 265 Millionen. Das Virus hat optimale Möglichkeiten, immer wieder neue Mutationen zu bilden. Das SARS-CoV-2-Virus – die Delta-Variante und die neue Variante Omikron (B.1.1529) – werden uns noch lange beschäftigen.

Regelungen des flexible.office.network

Wir werden in unserem Netzwerk nur mit vollständig Geimpften zusammenarbeiten und nur Gäste begrüßen, die  sich solidarisch verhalten und damit zur Gesundheit der Gemeinschaft – und auch ihrer eigenen – beitragen.

Darüber hinaus werden wir uns in unseren Live-Veranstaltungen vor dem Infektionsrisiko mit einer FFP2-Maske schützen.

Eine neue Studie des Max-Planck-Instituts zeigt, wie effektiv FFP2-Masken sind, wenn sie korrekt getragen werden. Wenn sich zwei Menschen mit FFP2-Maske in einem Innenraum auf kurzer Distanz begegnen, liegt die Ansteckungsgefahr auch nach 20 Minuten nur bei 0,1 Prozent.

Allerdings kommt es laut der Forscher aber auf die richtige Trageweise der FFP2-Maske an. Für optimalen Schutz muss der Nasenbügel demnach zu einem “abgerundeten W” geformt werden, so dass er seitlich auf die Nasenflügel drückt. Bei schlecht sitzenden FFP2-Masken liege das Infektionsrisiko im gleichen Szenario dagegen bei rund vier Prozent.

Im Gegensatz dazu steht das Ergebnis bei Begegnungen von zwei Personen, die keine Maske tragen: Wenn in diesem Fall ein gesunder Mensch mit drei Metern Abstand wenige Minuten in der Atemluft eines Infizierten stehe, werde er sich mit einer Wahrscheinlichkeit von 90 Prozent anstecken, so die Forscher. 

“Wir hätten nicht gedacht, dass es bei mehreren Metern Distanz so schnell geht, bis man aus der Atemluft eines Virusträgers die infektiöse Dosis aufnimmt”, so Institutsdirektor Eberhard Bodenschatz. Denn auf diese Distanz hat sich die Atemluft schon kegelförmig im Raum verbreitet und die infektiösen Partikel entsprechend verdünnt. Die besonders großen und damit besonders virusreichen Partikel fallen zudem schon nach einer kurzen Strecke durch die Luft zu Boden. 

“Trotzdem haben wir in unserer Studie auch in drei Metern Entfernung noch ein enormes Ansteckungsrisiko festgestellt, wenn man Infizierten mit einer hohen Viruslast, wie sie bei der vorherrschenden Delta-Variante des SARS-CoV-2-Virus auftritt, für ein paar Minuten begegnet und keine Maske trägt“, sagt Eberhard Bodenschatz.

Die Studie ist hier nachzulesen.

Über den Autor

Dieter Boch ist geschäftsführender Gesellschafter des Instituts für Arbeitsforschung und Organisationsberatung (iafob deutschland) und Leiter des internationalen Flexible.Office.Network., einem überbetrieblichen Forum für den Wissens- und Erfahrungsaustausch zur BüroArbeitswelt von Morgen.

Als Dozent lehrte er an der Fachhochschule Salzburg und der Hochschule für Wirtschaft in Zürich Führungsverhalten und Future Work & Workplace Design.

Der Diplom-Psychologe ist Autor zahlreicher Veröffentlichungen und 
Mitherausgeber der Buchreihe „Flexible Arbeitswelten“. 

Der teure Darm: Ein Erklärungsversuch

Was ist nicht schon alles über den Darm geschrieben worden. Trotz vielversprechender Ansätze und Forschungen zu unserem einzigen autonomen Organ und trotz einer Fülle an verschiedenen Ernährungsansätzen, geht es dem modernen Darm so schlecht wie nie. Und wenn es dem Darm nicht gut geht, geht es auch dem Menschen nicht gut. Inzwischen wächst die Erkenntnis darüber, dass wir an unserer Ver- und Entsorgungsstation nicht vorbeikommen, wollen wir dauerhaft gesund sein oder bleiben.

Der Darm ist ein „Schlüsselorgan“. Alles was ihm zugeführt wird, wird aufgenommen, verarbeitet, verteilt und abgeführt. Wie gut ihm das gelingt hängt davon ab, wie gut sein Team (Mikrobiom) aufgestellt ist. Je größer die Vielfalt der Teammitglieder (Darmbakterienstämme), desto besser die Verarbeitung und Verteilung der zugeführten Nährstoffe und umso gesünder und resilienter ist der Mensch. Heute weiß man, dass sich die Aufgaben und der Wirkungsgrad des Darms nicht nur auf die Versorgung des Körpers beschränkt. In der Mitte des Körpers gelegen trägt er auch maßgeblich zur emotionalen und auch geistigen Gesundheit bei. Je besser es ihm geht, desto mehr ist auch der Mensch in seiner Mitte – körperlich, geistig und seelisch.

Der Darm trägt zur emotionalen und auch geistigen Gesundheit bei. Je besser es ihm geht, desto mehr ist auch der Mensch in seiner Mitte – körperlich, geistig und seelisch.

Der moderne Darm – ein Sanierungsfall

Prof. Emeran Mayer aus Kalifornien untersuchte, welchen Einfluss die Zusammensetzung der Darmteams (Mikrobiom) auf die Entstehung von Krankheiten hat. Dabei stellte er fest, dass Naturvölker, wie im Amazonas- oder Orinoko-Gebiet, eine viel größere Vielfalt an Darmbakterien aufweisen als die Menschen in der zivilisierten Welt. Die moderne und zudem bewegungsarme Lebens-und Ernährungsweise hat dazu geführt, dass wir inzwischen bis zu 40 Prozent unserer Darmflora, in Quantität und Qualität, abgebaut haben. Jeder, der sich in das Szenario hineindenkt, weiß oder spürt, was es für ein Unternehmen bedeuten würde, 40 Prozent seiner Mitarbeitenden inklusive des Knowhows zu verlieren. Da heißt es entweder zu verstehen, wie das passieren konnte und einen Wiederaufbau starten, oder zu kapitulieren.

Die Reduzierung des Mikrobioms hat mit dazu geführt dass Krankheitsbilder, die früher eher selten vorkamen, nun in steigendem Maße auftreten. Dazu zählen Autoimmun-Erkrankungen, Nahrungsmittelallergien und -unverträglichkeiten, entzündliche Darmerkrankungen oder auch Asthma bis hin zu Depressionen. Bei der Sanierung eines Unternehmens betreibt man Ursachenforschung. Bei der Erforschung dessen, was dazu geführt hat, dass es dem modernen Darm so geht wie es ihm geht, auch.

Wie jedes Unternehmen so hat auch ein Darm unterschiedliche Startvoraussetzungen. Bei natürlichen Geburten erhält das Neugeborene bei der Passage des Geburtskanals sein Darmflora-Starterpaket. Anders verhält es sich bei Kaiserschnittgeburten. Die Zahl der Kaiserschnittgeburten ist in den vergangenen Jahrzehnten stark angestiegen.

Die Heliosklinik schreibt dazu auf ihrer Webseite: „In Deutschland kommt mittlerweile etwa jedes dritte Kind per Kaiserschnitt (Sectio) auf die Welt. Im internationalen Vergleich liegt Deutschland damit weit vorne. Im europäischen Ranking sogar auf dem vierten Platz. Eine Kaiserschnittgeburt bringt auch Nachteile für das Baby. Bei einer natürlichen Geburt wird die Bakterienflora im Geburtskanal auf das Baby übertragen, wodurch der Darm und die Haut des Kindes schneller mit wichtigen Bakterien besiedelt werden können. Bei einem Kaiserschnitt kommt das Kind nicht mit der besagten Bakaterienflora in Berührung. Studien zeigen auf, dass Kaiserschnittkinder deshalb im Laufe ihres Lebens ein höheres Risiko für Übergewicht, Allergien oder Asthma haben.“

Kaiserschnittkindern fehlt dieses Darmflora-Starterpaket, das wesentlich ist für den Aufbau und die Zusammensetzung der Darmflora und auch für den Aufbau des Immunsystems.

Der Darm – und sein Potenzial

Der Darm ist so groß, dass man sich fragt, wie er sich im Körper überhaupt entfalten kann. Er kann bis zu 7 Meter Länge erreichen. Aufgeklappt entspricht das in etwa der Größe von zwei Tennisplätzen. Er verfügt über mehr Abwehrzellen als Haut und Atemwege zusammen. Im Darm tummeln sich, Untersuchungen zufolge, mindestens 1.014 verschiedene Mikroorganismen, die friedlich miteinander leben. Gewogen, entspräche das in etwa 1,5 bis 2 Kilogramm. Die Darmflora ist mit „guten“ und „schlechten“ Bakterien besiedelt. Kein Problem, solange die „Guten“ die Oberhand behalten. Ist der Darm geschwächt, ist auch das Immunsystem geschwächt, das zu ca. 70-80 Prozent im Darm zuhause ist. Die Entfaltung dieses Potenzials erfolgt nur bei entsprechender Forderung.

“Zu wenig Bewegung, zu wenig natürliche Auseinandersetzung mit den Umwelteinflüssen lassen den Darm träge werden. Auf Mitarbeiter bezogen hieße das: Outsourcen und damit einhergehend Abbau von Arbeitsplätzen und genauso reagiert der Darm. Darmbakterienstämme werden abgebaut.”

Der moderne Darm – in der Abstiegsspirale

Früher wurde das Immunsystem im alltäglichen Leben regelrecht trainiert. Es wurde nicht alles gleich desinfiziert, die Kinder spielten im Matsch, hatten aufgeschürfte Knie, waren viel in Bewegung und wurden sie mal krank, kamen natürliche Hausmittel zum Einsatz, die die Selbstheilungskräfte aktivierten. Erst wenn das nicht half wurde ein Arzt konsultiert.

Der moderne Darm träumt von solch einem Leben. Ihm fehlt diese wichtige Auseinandersetzung, durch die seine Widerstandskraft gestärkt wird. Durch das zivilisierte Leben und die wachsende Zahl an Produkten, wie Desinfektionsmittel u.v.m., die ihm seine Arbeit abnehmen, wird er immer träger und leidet schon fast an bore out (Darmträgheit). Zu wenig Bewegung, zu wenig natürliche Auseinandersetzung mit den Umwelteinflüssen lassen den Darm träge werden.

Auf Mitarbeiter bezogen hieße das: Outsourcen und damit einhergehend Abbau von Arbeitsplätzen und genauso reagiert der Darm. Darmbakterienstämme werden abgebaut. Hinzu kommt, dass wir in unseren Breiten im Überfluss (Überangebot) leben. Jederzeit ist Nahrung verfügbar. Dadurch kommt es im Darm zu einem Nährstoffüberschuss mit der Folge, dass der Stoffwechsel ins Schleudern gerät und der Darm mit der Verdauung überfordert ist. Das Immunsystem ist zudem rund um die Uhr auf der Hut, weil es sich mit vielen unbekannten Feinden wie Nanopartikeln, Mikroplastik, Konservierungsstoffen, Schwermetallen u.v.m. auseinandersetzen muss.

Es stellt sich ein über Jahre schleichender, oft lange unbemerkter Prozess ein, der den Darm auf Dauer schädigt.

Sog. Silent Inflammation entstehen, die nach heutigem Forschungsstand bei der Entstehung vieler chronischer Krankheitsbilder eine zentrale Rolle spielen. Zu den Hauptauslösern von chronischen Entzündungen zählen mangelnde Stressregulation und eine einseitige bzw. eine Fehlernährung. Einseitig, weil dem Darm zwar viel zum Verarbeiten zugeführt wird, aber seinem persönlichen Bedarf an Nährstoffen, Bewegung und Entspannung nicht ausreichend nachgekommen wird.

Der Preis für das moderne Leben ist hoch. Er geht einher mit einem bereits Jahrzehnte andauernden schleichenden Entfremdungsprozess zur eigenen Natur.

Durch ständig verfügbare Nahrung kommt es im Darm zu einem Nährstoffüberschuss, wodurch der Stoffwechsel ins Schleudern gerät und der Darm mit der Verdauung überfordert ist.

Der moderne Darm – und die Gesellschaft

Dieser Entfremdungsprozess hat viele Gesichter:

  • Die Digitalisierung mit ihren Annehmlichkeiten auf der einen und der Bequemlichkeit auf der anderen Seite (Darmträgheit, Verdauungsstörungen).
  • Die Digitalisierung mit ihrer Reizüberflutung auf der einen und der zunehmenden Überforderung auf der anderen Seite (Reizdarm, Allergien).
  • Die Vielfalt des Nahrungsangebotes auf der einen und die Einseitigkeit der Ernährung auf der anderen Seite (Lebensmittelunverträglichkeiten).
  • Die „Wir nehmen Euch alles ab“-Medizin auf der einen und der Verlust des Gefühls – körperlich, geistig, seelisch – für sich selbst auf der anderen Seite (Stimmungsschwankungen, Depression).

Dieser Entfremdungsprozess ist von gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Natur. Er beginnt bereits bei den Jüngsten. Viele Kinder wachsen in dem Erleben auf, dass Gesundheit etwas ist, das nur von außen gesteuert wird. Wenn etwas weh tut, geht man zum Arzt und der richtet das schon. Das Bewusstsein und das Wissen dafür, was man selbst tun kann, wie man sich selbst helfen kann und dass man Selbstheilungskräfte besitzt, geht mit der Großelterngeneration zunehmend verloren. Und diese Prägung hat nachhaltige Folgen.

Auch wenn es aktuell ein sensibles Thema ist, lässt sich diese Prägung sehr gut am Beispiel des Impfens im Kindes- und Jugendalter verdeutlichen. Es geht in diesem Kontext nicht um das Impfen an sich, sondern darum, wie Kinder den prägenden Vorgang des häufigen und regelmäßigen Impfens, der einem Ritual gleichkommt, verbuchen.

Ein Glaubenssatz wird geboren: Es kommt etwas von außen, das eine mögliche schlimme Krankheit verhindert. Ich selbst trage nichts dazu bei, die drohende Gefahr zu beheben. Das wird für mich erledigt. Andere sind für meine Gesundheit zuständig. Ich trage keine Verantwortung.

Oftmals entwickelt sich im späteren Leben daraus die Haltung, dass man beispielsweise für seine Rückenschmerzen und für seine Stimmungslage nicht verantwortlich ist. Und auch die Bereitschaft aus eigenem Antrieb heraus etwas für sein Wohlbefinden zu tun wächst häufig erst, wenn es sich nicht mehr vermeiden lässt.

Wie schwer es fällt, diese Haltung zu überwinden, erleben Unternehmer:innen, die Selbstfürsorge und gesundes Arbeiten in den Arbeitstag integrieren möchten. Die Begeisterungsstürme der Belegschaft sind einem sicher. 😉 Bei einer dauerhaften Vernachlässigung der Darmbedürfnisse und bei einem nicht trainierten Immunsystem erschöpft sich die Leistungsfähigkeit des Darmes und seines Besitzers schon beim Erledigen des Nötigsten. Denn der moderne Darm leidet nicht nur unter bore out, sondern gleichzeitig auch unter burn out. Allergien, Reizdarm, chronische Darmentzündungen bis hin zu Autoimmunerkrankungen – gereizt sein bis depressiv sein – sind unter anderem die Folge einer überschießenden Immunantwort.

Aber nicht nur die körperliche Widerstandskraft ist vermindert, sondern auch die emotionale. Heute weiß man, dass Emotionen vom Darm mitgesteuert werden, und dass Darm und Gehirn ziemlich beste Freunde sind. Bei der jüngeren Generation findet man diese Symptom- und Krankheitsbilder zunehmend, gepaart mit der Tendenz Konflikten möglichst aus dem Weg gehen zu wollen. Viele junge Menschen haben zudem eine ausgeprägte Tendenz, sich emotional fordernden Situationen nicht aussetzen zu wollen. Was fehlt ist häufig Standfestigkeit und emotionale Stabilität, ausgelöst durch eine unzureichende Stressregulation. Auch die regelmäßige Aufnahme synthetisch hergestellter Nahrungsmittel, zu denen auch manche vegane Produkte zählen, und Getränke spielt hier eine nicht unwesentliche Rolle. Diese Faktoren tragen mit dazu bei, dass bei immer jüngeren Menschen zunehmend chronische Krankheitsgeschehen diagnostiziert werden, insbesondere chronisch entzündliche Darmerkrankungen wie z.B. Morbus Crohn oder Colitis Ulcerosa.

 

“Heute weiß man, dass Emotionen vom Darm mitgesteuert werden, und dass Darm und Gehirn ziemlich beste Freunde sind.”

Der Darm – die Bestandsaufnahme

Wie bei Sanierungsprozessen üblich, beginnt dieser auch beim Darm mit einer Bestandsaufnahme. Ist die Bestandsaufnahme erfolgt, braucht es eine zugewandte Führung. Eine Führung, die sowohl nach außen (Einflussfaktoren) wie nach innen gerichtet (Verarbeitungsmöglichkeiten/Potenzial) arbeitet. Seinen Darm verstehen lernen, ihm Aufmerksamkeit schenken und ihm alles bereitstellen, damit er seine Arbeit für uns tun kann, wäre ein Lösungsansatz.

Der Darm – das unbekannte Wesen

„Eure Nahrungsmittel sollen eure Heilmittel sein.“

Hippokrates

Seit vielen Jahren stecken Unternehmen viel Geld in die Potenzialentfaltung ihrer Mitarbeitenden. Aber immer häufiger trifft man auf gestresste, müde, verstimmte, gereizte, unaufgeräumte, überforderte oder überaktive Mitarbeitende. Wo setzt Potenzialentfaltung sinnvollerweise an? Wäre es nicht sinnvoll, wenn Potentialentfaltung dort beginnen würde, woraus der Mensch seine Kraft schöpft? Und hierbei spielt die Ernährung eine überaus wichtige Rolle.

Mit der Entwicklung von Kantinen hin zu Betriebsrestaurants hat sich in der Regel auch das Speisenangebot qualitativ verbessert. Man ist bemüht, ein breiteres Spektrum für verschiedene Zielgruppen an Speisen anzubieten. Zunehmend wird in den Betriebsrestaurants auch auf Trend-Ernährung gesetzt. Aber ist Trend-Ernährung für jeden Darm gleichermaßen geeignet? VW geht aktuell noch einen Schritt weiter und streicht bei der Umstellung auf ausschließlich vegetarische und vegane Kost die „geliebte Currywurst“.

Wenn Ernährung plötzlich von einer fleischreichen auf eine rein pflanzliche Ernährung oder von gekochter auf eine rohkostreichere Ernährung umstellt wird, gibt es, wie in jedem Unternehmen, so auch im Darm, unterschiedliche Reaktionen auf die Neuerung. Manche Därme freuen sich, weil die neue Ernährung endlich ihrem „Typ“ entspricht und andere reagieren empört, weil sie nicht die passenden Tools haben (Bakterienstämme), um den neuen Anforderungen gerecht zu werden. Kennen Sie Ihren Darm-Typ (Entero-Typ)?

Der Darm – und sein „Typ“

Vom Darm wird erwartet, dass er ohne Wenn und Aber die Ernährungsideen seines Besitzers tapfer erträgt. Ob er dafür die passenden „Werkzeuge“ (Bakterienstämme) hat? Man weiß es nicht.

Vom Superfood-Darm bis hin zum Fastfood-Darm gibt es keinen Darm, der dem anderen gleicht. Aber welche Darm-Teams machen den eigenen Darm aus?

Es gibt viele Erkenntnisse darüber, wie der Darm z.B. auf Medikamente, wie das populärste in Verbindung mit dem Darm, das Antibiotika, reagiert. Man weiß, dass Antibiotika auch die „guten“ Bakterienstämme reduziert und empfiehlt nach Einnahme die Darmflora wieder aufzubauen. Es gibt auch viele Darmkuren, Darmreinigungen etc. die man machen kann, damit es dem Darm besser geht. Viele dieser Darm aufbauenden Kuren oder Diäten werden durchgeführt, ohne den eigenen Darm befragt zu haben, ohne Bestandsaufnahme.

An ihren Darmbakterien sollt ihr sie erkennen.

Kennen Sie Ihren Darm-Typ? Bild: planet-wissen.de

2011 veröffentlichte Peer Bork, Bioinformatiker am Europäischen Laboratorium für Molekularbiologie in Heidelberg, eine Studie, die die Menschheit in drei Darmtypen unterteilt. (Quelle: Fachjournal “Nature” doi: 10.1038/nature09944).

Das Forschungsergebnis überraschte. Unabhängig von Nation, Kultur, Alter oder Geschlecht kann jeder Mensch einem der drei Bakterienstämme zugeordnet werden. Jeder Darm-Typ hat seine eigenen Vorlieben und auch einen anderen Stoffwechsel. Spannend ist, dass die Forscher aufgrund der Zusammensetzung der Darm-Typen-Flora auch Rückschlüsse auf typische Krankheitsbilder, die sich durch die Zusammensetzung des Mikrobioms ausprägen können, ziehen können.

Darm-Typ 1 beispielsweise hat eine geringere Bakterienvielfalt, was Krankheiten zu begünstigen scheint. Manche Bakterienstämme können besser Kohlehydrate aufspalten und Zucker besser abbauen und dem Körper schneller zur Verfügung stellen. Dafür können diese Typen z.B. nicht so gut Eiweiße aufspalten. Bei Fleischessern dominiert meist Bacteroides im Darm, bei Vegetariern dagegen Prevotella. Unsere Darmbakterien verwerten Nahrung unterschiedlich aufgrund ihrer Zuständigkeit und Team-Zusammensetzung. Das heißt nicht automatisch das man als Fleischesser nicht Vegetarier werden kann, sondern dass man die Umstellung am besten Darm-Typ gerecht gestaltet.

Der Darm – und sein Mensch

„Wenn wir jedem Individuum das richtige Maß an Nahrung und Bewegung zukommen lassen könnten, hätten wir den sichersten Weg zur Gesundheit gefunden.“

Hippokrates

Vielen Menschen dämmert es bereits, dass, wollen sie gesund sein, sie nicht an ihrem Darm vorbeikommen. Und ihnen dämmert, dass es ohne Eigeninitiative nicht geht. Wer seinen Darm kennt, sich entsprechend ernährt, sich dabei auch ausreichend bewegt und sich auch noch etwas Ruhe gönnt, tut bereits eine ganze Menge, auch für sein emotionales Wohlbefinden und darf auch mal mit Genuss „sündigen“.

Selbst für Menschen, die sich gesund fühlen und auch selbst für die, die sich bereits bewusst ernähren, ist es sinnvoll, den Darm-Typ bestimmen zu lassen. Über eine Optimierung freut sich jeder Darm. Bei den U-Untersuchungen der Kinder müsste auch eine Darm-Typ-Bestimmung obligatorisch sein. Es würde die Eltern befähigen ihr Kind so zu versorgen, wie es seinem Darm-Typ entspricht, was sich auf die physische und auch psychische Gesundheit des Kindes und des späteren Erwachsenen positiv auswirken würde. Wenn ein Darm-Typ z.B. vegane Kost nicht gut verwerten kann, tut man seinem Darm und seinem Körper auf Dauer keinen Gefallen und läuft sogar Gefahr sich fehl zu ernähren, mit entsprechenden Folgen.

Die Ernährung sollte auf den entsprechenden Darm-Typ abgestimmt sein. Wer seinen Darm kennt und sich entsprechend ernährt, tut bereits eine ganze Menge für sein physisches und emotionales Wohlbefinden.

Der teure Darm – im Unternehmen

„Der Weg zur Gesundheit führt durch die Küche, nicht durch die Apotheke.“

Sebastian Kneipp

Können Unternehmen bzw. Betriebsrestaurants eine darmgerechte Ernährung anbieten? Wie müsste diese aussehen? Ist das überhaupt möglich? Vielleicht ist ein ausgewogenes und gleichzeitig gezieltes Angebot, das möglichst auf verschiedene Darm-Typen und -bedürfnisse ausgerichtet ist, ein gangbarer Weg. Auf jeden Fall wäre es eine gezielte und gesunde Herangehensweise.

In Betriebsrestaurants wird auf Allergene im Essen hingewiesen. Dieser Hinweis ist seit Jahren sogar vorgeschrieben, weil es kaum noch einen gesunden Darm gibt. Die Älteren unter den Lesenden wissen, dass es das früher kaum gab. Um ein solches Speisenangebot anbieten zu können, müssten die Betreiber und Köche entsprechend geschult und beraten werden.

Ein darmfreundliches Speisenangebot zielt weniger auf die gewohnheitsmäßigen Gelüste und Vorlieben der Menschen ab als vielmehr darauf, welche Stoffe der Organismus braucht. Natürlich darf das auch gut schmecken. Eine darmfreundliche Ernährung kann entscheidend dazu beitragen, den Darm und damit auch das Immunsystem zu stärken. Neben dem Verzicht auf stark verarbeitete Lebensmittel und der Reduzierung von „schlechten“ Fetten sowie Zucker sind vor allem vitalstoffreiche Lebensmittel empfehlenswert.

So wären Hinweise auf den Gehalt von Vitaminen, Mineralstoffen oder Spurenelemente im Essen und der Information was diese bewirken, neben der vorgeschriebenen Allergenliste, eine gute Botschaft für den Konsumenten, der dann gezielter das Essen wählen könnte, das ihm gut tut.

Vitalstoffe sind unser täglicher Treibstoff. Ohne Vitalstoffe kommen auch die Stoffwechselvorgänge in unserem Organismus zum Erliegen. Ohne Mineralstoffe wie Magnesium können die Muskeln nicht richtig arbeiten. Ohne Calcium verlieren die Knochen an Stabilität und ohne Vitamin C, Zink und Selen arbeitet unser Immunsystem nur eingeschränkt. Dies sind nur einige Gründe dafür, weshalb es sinnvoll ist, ein Speisenangebot mit der Ausrichtung darauf, was gefördert und gestärkt wird und nicht nur darauf, was es nicht enthält, auszurichten.

Betriebsrestaurants, die z.B. fermentierte Lebensmittel anbieten, wären in punkto Gesundheit ganz vorne dabei. Fermentierte Lebensmittel leisten einen wichtigen Beitrag zur Darmgesundheit. Bei dieser sehr alten Methode für die Konservierung und Herstellung von Lebensmitteln entstehen außer Säuren auch schmackhafte Aromen und wertvolle Inhaltsstoffe. Nützliche Lebendkulturen wie Milchsäurebakterien vermehren sich und Vitamine bleiben erhalten. Viele Lebensmittel, wie beispielsweise Sauerkraut, Rote Beete, Kimchi, Kefir und Miso lassen sich fermentieren.

Eine Angebotsumstellung, die das Bewusstsein der Konsumenten auf „was kann ich selbst tun“ lenkt, ist teuer. Und hier kommt der größte limitierende Faktor ins Spiel – der Mensch mit seinen Vorstellungen darüber, wie viel eine gesunde Ernährung kosten darf.

Und damit steht auch die Frage im Raum, bis wohin ein Unternehmen seinen Mitarbeitenden in dieser Hinsicht entgegenkommen kann und ab wo der Mitarbeiter seinen Teil zu seinem leiblichen Wohlbefinden selbst leisten müsste.

Neben der Bereitschaft seiner Ernährung Mehr-Wert zu geben, braucht es auch ein gewisses Grundverständnis dafür was jeder für die eigene Gesunderhaltung tun kann. Und daran hapert es. Hier gibt es noch viel nach- und aufzuholen.

Wenn die Kosten für das Verdauungssystem mit 41,6 Milliarden Euro an dritter Stelle noch vor den Kosten für Rücken- und andere Muskelerkrankungen, liegen, wie Dieter Boch in seinem Blogbeitrag schreibt (und das Statistische Bundesamt hier ausweist), kann etwas gewaltig nicht stimmen.

Es ist sinnvoll und wichtig, dass Unternehmen darauf reagieren und Hilfen, Ratschläge und Einrichtungen im Büro für Menschen mit Krankheiten des Verdauungssystems anbieten! Wenn Unternehmen, neben den Angeboten zur Vorbeugung von Bewegungsdefiziten, sich auch um Angebote bemühen, Erkrankungen des Verdauungstraktes vorzubeugen und dazu auch eine gesunde Ernährung anbieten, spricht in jedem Fall für das Unternehmen.

Nur irgendwann stellt sich die Frage der Verhältnismäßigkeit, der Leistbarkeit, der Zuständigkeit – und der Ursachen. Unternehmen baden vieles von dem aus, was die Gesundheitsindustrie verursacht und verantworten müsste, aber nicht tut. Und sie werden immer mehr zu einem Auffangbecken für die Versäumnisse der Gesellschaft. Zugegeben, nicht in jedem Unternehmen steht das Wohlbefinden der Menschen mit an erster Stelle. Aber bei nicht wenigen.

Ein auf verschiedene Darm-Typen und -bedürfnisse ausgerichtetes Betriesbrestaurant ist eine gezielte und gesunde Herangehensweise zur Unterstützung der Gesundheit von Mitarbeitenden.

Die ungewollte Erbschaft

Unternehmen erben die Ergebnisse jahrelanger Versäumnisse und Unterlassungen. Viele Faktoren haben dazu beigetragen:

  • Eine “Gesundheits”-Industrie, die den Menschen zu einem nicht reflektierten Medizinkonsum erzieht.
  • Ein Erziehungssystem, das den natürlichen Bewegungsdrang der Kinder fast schon unterdrückt und kaum gehirngerechte Lehrmethoden anwendet.
  • Ein Schulsystem, das Schülern nicht ausreichend beibringt, Stress zu regulieren und mit Konflikten umzugehen.
  • Eine Digitalisierung, die die Menschen mit Reizen überschüttet und dadurch den Zugang zu sich selbst erschwert.
  • Eine zunehmend freudlose Leistungsgesellschaft, die an der Psyche nagt.
  • Und nicht zuletzt die Haltung nicht weniger Mitarbeiter, die sich lieber bei jedem Zipperlein krankschreiben lassen und aus eigenem Antrieb nicht bereit sind, etwas für sich zu tun, um unnötige Krankschreibungen zu vermeiden.

Zu hart formuliert? Die Kosten sprechen für sich.

Der teure Darm – (k)ein Happy End?

Leider kann ein Unternehmen nicht darüber entscheiden, ob es das Erbe antreten will. Es ist gefordert, Wege zu finden mit dieser Erblast umzugehen, solange das System in dieser Form – höher, schneller, weiter – noch Bestand hat.

Aber es hat das Recht genauer hinzusehen, Ursachenforschung zu betreiben, alles zu hinterfragen und den für sich passenden Weg hin zu einem gesunden und resilienten Unternehmen einzuschlagen und zu verfolgen.

Immer mehr Unternehmer:innen erkennen die Zusammenhänge und haben den Mut, sich neu zu erfinden, weil sie wissen und spüren, dass das alte System in dieser Form austherapiert ist und kollabieren muss. „Bevor etwas besser werden kann, wird es oft erstmal schlechter – aber dann wird es richtig gut.“

Über die Autorin

Khristin D. Randazzo ist Inhaberin der holicon – holistic concepts® sowie Beraterin des iafob deutschland. Ihre Schwerpunkte liegen dabei auf Raumkonzeption mit Gesundheitsförderung und modernen Arbeitslandschaften.

Wieviel Büro braucht die Arbeit?

Wieviel Büro braucht die Arbeit?

Wie groß muss die Bürofläche sein? Brauchen wir noch (Akten)schränke? Ersetzen Videokonferenzen die Präsenzmeetings? Werden noch Gemeinschafts- und Sozialräume benötigt? Ist das Betriebsrestaurant noch zeitgemäß? Wird ein Büro überhaupt noch gebraucht, wenn jeder im Homeoffice arbeiten kann, wann er will? Werden die Veränderungen aus der Pandemie dauerhaft bleiben?

Diese und andere Fragen werden heute häufig gestellt.

Alle, die sich in den vergangenen Jahren mit New Work beschäftigt haben, wissen, dass flexibles Arbeiten aufgrund wissenschaftlicher Erkenntnisse viel umfassender gesehen werden muss, als das bisher geschah. Die Coronakrise ist ein Einschnitt, der die Chance bietet, bisherige Erkenntnisse zur Arbeitswelt mit mehr Bewusstsein einzuordnen.

iafob deutschland hat im Frühjahr 2021 ein Projekt durchgeführt, das Lösungen aufzeigt, wie die strategischen Überlegungen von New Work und die Erfahrungen aus der Corona-Krise umgesetzt werden können.

Dafür begleitete iafob deutschland Mitarbeitende und Management der Georg Thieme Verlag KG in Stuttgart beim Prozess der Entwicklung eines neuen Arbeitsmodells. Erkenntnisse der vergangenen Jahre zu New Work waren die Basis für eine Veränderung der Arbeitswelt. Erfahrungen aus der Pandemie wurden in das Arbeitsmodell integriert. Der Thieme-Verlag verändert nun den Blick auf die Arbeit.

BüroArbeitsmodell: New Work@Thieme

Ein neues Arbeitsmodell ist nicht die Veränderung der Arbeitsumgebung, sondern eine neue Geografie und Dynamik der Arbeit. Die Herangehensweise von iafob deutschland setzt deshalb tiefer in der Struktur der Arbeitswelt an.

Dazu gehören auf der Unternehmensseite Fragen nach den Arbeitsprozessen, der Kommunikations- und Führungskultur und auf der Seite der Mitarbeitenden Fragen nach ihren Bedürfnissen und die Erfüllung der Werte des gesellschaftlichen Wandels.

Wir gingen dabei von der Hypothese aus, dass die Pandemie einen unumkehrbaren Einfluss darauf haben wird, wie wir zukünftig arbeiten und leben werden. Es wird kein „Zurück zur alten Normalität“ geben. Die zukünftige Arbeitswelt wird durch Digitalisierung, Künstliche Intelligenz, Nachhaltigkeit und einem Streben nach Gesundheit sowie einer Balance der Lebensbereiche für jeden Einzelnen geprägt sein.

Befragungen und Interviews mit Geschäftsführung und Führungskräften über die strategischen Ziele des Unternehmens wurden virtuell durchgeführt.  Die Interessen und Bedürfnisse der Mitarbeitenden wurden online abgefragt.

Darauf aufbauend entwickelten wir ein Arbeitsmodell mit folgenden Kernpunkten:

  • Arbeitsprozesse werden dort wahrgenommen, wo die Bedingungen es am besten erlauben. Homeoffice ist keine temporäre Lösung, sondern wird fester Bestandteil des Arbeitsmodells.
  • Eigenorganisation und Selbständigkeit der Teams bestimmen den Arbeitsablauf.
  • Die Führungskultur fördert Gesundheit und Wohlbefinden ebenso wie Sinnhaftigkeit der Arbeit und Ansporn zur Leistung.
Wieviel Platz brauchen wir im Büro?
Wieviel Platz benötigen Mitarbeitende im Büro? Welche Art von Arbeitsflächen sind notwendig? Das ermittelte iafob deutschland im Rahmen des Projekts “New Work @Thieme” für den Thieme Verlag in Stuttgart. Foto: Laura Davidson

Anforderungen an die BüroArbeitsfläche

Für die Außenstelle der Unternehmenszentrale sollten aufbauend auf den Leitlinien des Arbeitsmodells die Büros umgestaltet werden.

Es wurde ein „Bürokonzept“ erstellt, das den Zielsetzungen von New Work entspricht und die Erfahrungen sowie besonderen Bedingungen seit der SARS-CoV-2-Pandemie, berücksichtigt. Zum Zeitpunkt der Untersuchung arbeiteten fast alle Mitarbeitenden schon überwiegend im Homeoffice, sodass deren Vorstellung über Remote Work schon auf monatelanger Erfahrung basierte.

Ziel war es, dass die Bürofläche, die das Unternehmen den Mitarbeitenden zur Verfügung stellt,

  • so attraktiv ist, dass die Mitarbeitenden dorthin gern zur Arbeit gehen und einen sozialen (Arbeits-)Kontakt in angenehmer Atmosphäre ermöglicht
  • ein Wohlfühlen erzeugt (Well Being), Gesundheitsanreize bietet und mit nachhaltigen Materialien ausgestattet und betrieben werden kann

Das Büro sollte dabei zur Unternehmensheimat, zum Ort des gemeinsamen Austauschs, zur Identitätsbildung, der Inspiration aber auch der Fokussierung werden.

Für drei Szenarien wurde ein Konzept für die Bürofläche entwickelt: erstens bei einer Anwesenheitsquote von ca. 30 Prozent zweitens bei ca. 50 Prozent und drittens bei ca. 70 Prozent.

Konzeption der BüroArbeitsfläche

Es wird eine Fläche geschaffen, die für verschiedene Anforderungen gleichzeitig nutzbar ist. Die Büroflächen setzen sich zusammen aus Arbeitsplätzen sowie Rückzugs- und Begegnungsflächen. Einzelarbeit kann auf dieser Fläche genauso stattfinden wie Gespräche und Besprechungen.

Dazu wird die Fläche mit Einrichtungen ausgestattet, die leicht umzustellen und die leicht durch die Mitarbeitenden ohne fremde Hilfe zu verändern sind. Dabei erlernen und erleben die Mitarbeitenden agile Arbeitsmethoden und kulturelle Veränderungen; ihr Teambewusstsein wird gefördert.

Sozialer Kontakt und Attraktivität

  • Die BüroArbeitsflächen sind offene, non-territoriale Flächen. Es gibt keine fest zugeordneten Arbeitsplätze. Ausnahmen: Funktionen, deren Prozesse ortsgebunden sind. Die Fläche soll durch eine modulare Raumstruktur und Einrichtung ein Maximum an Flexibilität ermöglichen.
  • Die bisherigen Büroflächen entwickeln sich zu Begegnungs- und Besprechungsräumen. Sie werden Dreh- und Angelpunkt, an dem die Mitarbeitenden zusammenkommen, um kreativ zu sein, gemeinsam Ideen zu entwickeln, Aufgaben zu lösen und Entscheidungen zu bearbeiten. Zugleich soll es auch ein Ort sein, wo sie sich wohlfühlen, der ein emotionales Bindeglied zum Unternehmen (Identifikation) darstellt und Wissensvermittlung bietet.
  • Die Benutzer können ihre Arbeitsumgebung mit- und umgestalten. Vorschläge zur Farbgestaltung und „wohnliche“ Accessoires können von den Mitarbeitenden eingebracht werden. Die Mitgestaltung stellt den Erfolg des Arbeitsmodells sicher.
    Veränderungen in der Raumgestaltung sind ohne Serviceleistung möglich. Zusammenlegen oder trennen von „Räumen“ geschieht möglichst durch Trennvorhänge anstelle fester Trennwände. Sie sind flexibler und sorgen für ein besseres Raumgefühl.
    Für Kommunikation und Wissenstransfer benötigt die Fläche eine optimale technisch-innovative Ausstattung und ein kreativitätsförderndes und sich mit dem Unternehmen identifizierendes Ambiente. Eine mediale Ausstattung, die auch hybrid arbeitende Teams (Homeoffice und Büro) unterstützt, sollte vorhanden sein.
  • Homeoffice, d.h. nicht im Büro getätigte Arbeit, wird nach Abklingen der Corona-Pandemie abnehmen, aber als wesentlicher Anteil bestehen bleiben.
    Konzentrierte Einzelarbeit wird vorwiegend im Homeoffice erledigt. Eine Faustformel, „Arbeitsplatz für konzentriertes, fokussiertes Arbeiten“ = Homeoffice, „Begegnungs- und Besprechungsräume für Ideenaustausch und Zusammenarbeit“ = BüroArbeitsfläche, gibt es aber nicht. Auch wenn Tätigkeiten, die eine hohe Konzentration erfordern, vorwiegend im Homeoffice erledigt werden, so fallen Arbeitsplätze für fokussiertes und konzentriertes Arbeiten im Businessoffice nicht ganz weg; ein Rückzugsort, um Ideen allein zu verarbeiten, bleibt notwendig.
Bei Thieme können Mitarbeitende ihre Arbeitsumgebung selbst mitgestalten und beispielsweise eigene wohnliche Accessoires mitbringen.

Well-Being und Nachhaltigkeit

  • Bei alternativen Möglichkeiten der Raumgestaltung wird die Alternative gewählt, die das Ziel der Gesundheitserhaltung und -förderung erfüllt. Bei der Planung der benötigten Arbeitsfläche wurde der SARS-CoV-2-Arbeitsschutzstandard angewendet. Zukünftige Infektionen werden auftreten und auch die bisher hohe Kosten verursachenden Grippewellen im Herbst und Frühjahr lassen sich dadurch vermeiden. Bewegungsangebote werden auf der gesamten Fläche (Deskbike, Laufmatte, Trampolin, „Zwangspunkte“ zur Bewegung) angeboten.
  • Jeder Bereich erhält seine Homebase. Die Fläche wird für jeden Bereich individuell nach den jeweiligen Arbeitsanforderungen berechnet. Es gibt keine einheitliche Lösung (Flächenaufteilung). „Spielregeln der Nutzung“ für die Belegung der Flächen innerhalb der Teams, der Bereiche und zwischen den Bereichen müssen von den Teams erarbeitet werden. 18 Prozent der Fläche stehen für Fokussierung, 68 Prozent für Teamarbeit, Interaktion und 14 Prozent für Rückzug und Entspannung den Bereichen im Durchschnitt zur Verfügung. Für durchschnittlich 67 Prozent der Mitarbeitenden steht permanent ein Arbeitsplatz als Einzel- bzw. Gruppenarbeitsplatz zur Verfügung. An Bürofläche werden von den Bereichen im Vergleich zum IST-Stand durchschnittlich 29 Prozent eingespart.
  • Vorhandene Einrichtungen werden bevorzugt. Bei Neuanschaffungen, die für Coworking-, Meeting-, Rückzugs-und Begegnungsflächen notwendig sind, werden Lösungen aus nachhaltigen, zertifizierten Materialien und Vorgehensweisen angestrebt, die flexibel einsetzbar sind. Die kürzeren Lebenszyklen bei Konferenz- und Kommunikationsausstattung werden bei Neuanschaffungen berücksichtigt.

Resümee

Erkenntnisse aus der Pandemie haben dauerhaft die Wahrnehmung der Arbeit verändert. Die freie Wahl zwischen Homeoffice und Businessoffice ist der eine Kernpunkt der veränderten Sichtweise. Der andere sind die veränderten Erwartungen der Mitarbeitenden an die Bedingungen der Arbeit.

Höhere Ansprüche der Mitarbeitenden an Gesundheit bei der Arbeit – und an eine psychosoziale Umgebung müssen erfüllt werden. Das Büro wird dabei zum Ort des persönlichen Austauschs, der Gemeinschaft und einer identitätsstiftenden Arbeitswelt.

So lässt sich New Work dauerhaft gestalten, damit die Menschen ihre Arbeit als sinnvoll erleben, sich wohlfühlen und produktiv sind.

Sie möchten mehr über das Projekt erfahren? Oder stehen selbst vor der Herausforderung, Ihre Büroumgebung auf die Bedingungen nach der Pandemie anzupassen? Dann sprechen Sie uns gern an

Über den Autor

Dieter Boch, Geschäftsführer iafob deutschland

Dieter Boch ist geschäftsführender Gesellschafter des Instituts für Arbeitsforschung und Organisationsberatung (iafob deutschland) und Leiter des internationalen Flexible.Office.Network., einem überbetrieblichen Forum für den Wissens- und Erfahrungsaustausch zur BüroArbeitswelt von Morgen.

Als Dozent lehrte er an der Fachhochschule Salzburg und der Hochschule für Wirtschaft in Zürich Führungsverhalten und Future Work & Workplace Design.

Der Diplom-Psychologe ist Autor zahlreicher Veröffentlichungen und 
Mitherausgeber der Buchreihe „Flexible Arbeitswelten“. 

Bewegung beim Arbeiten: Wie Herz-Kreislauf und mentale Funktionen ganz einfach nebenbei angekurbelt werden können

Mehrere Deskbikes in einem Büro

7,5 Stunden durchschnittlich sitzen die Deutschen insgesamt an Werktagen, Menschen mit Schreibtischjobs erheblich mehr. Auslöser sind Arbeit und Fernsehen (DKV Report 2018). Die Natur hat uns nicht für langes Sitzen ausgestattet. Das Risiko für Zivilisationskrankheiten wie Adipositas, Diabetes, Bluthochdruck, aber auch für Rückenbeschwerden steigt mit zunehmenden Sitzzeiten. Auch regelmäßige Bewegung in der Freizeit kann dieses Risiko nicht komplett ausgleichen, deshalb ist die regelmäßige Unterbrechung der sitzenden Tätigkeit die einzige Lösung.

Innovative Lösungen gegen Bewegungsmangel

In amerikanischen Unternehmen werden bereits seit einigen Jahren sogenannte Dynamic Workplaces eingesetzt. Darunter versteht man Geräte zur Bewegung am Arbeitsplatz, ohne dass die Arbeit unterbrochen werden muss. Zunehmend werden diese auch in Deutschland eingesetzt. Mit dem Worktivity Deskbike, einem Schreibtischfahrrad, das am höhenverstellbaren Schreibtisch eingesetzt wird, kann der optimale Wechsel zwischen Sitzen, Stehen und Radeln stattfinden. Dadurch wird das psychische und körperliche Wohlbefinden gesteigert. Die Aktivierung ist bereits nach kurzer Zeit spürbar.

Laut zahlreicher Studien schadet die Bewegung auf dem Deskbike der Arbeitsleistung nicht. Die Geräte sind leise und können im Widerstand angepasst werden. Sie sind durch die Höhe des Sattels einstellbar auf verschiedene Körperlängen, so dass eine ergonomische Haltung möglich ist. Durch eine App können per Bluetooth die zurückgelegten Strecken sowie eine Schätzung der verbrauchten Kalorien auf dem eigenen Smartphone angezeigt werden.

Bürosituation mit Worktivity Deskbike
Die Bewegung auf dem Deskbike fördert die Arbeitleistung. Foto: Worktivity GmbH

Gesundheitsförderung auch für Bewegungsmuffel

Gesundheitskurse in Unternehmen werden häufig vor allem von ohnehin Sport-affinen Mitarbeitenden genutzt. Die Möglichkeit, direkt am Arbeitsplatz aktiv zu werden, ist auch für Menschen interessant, die weder in der Freizeit sportlich aktiv sind noch an betriebsinternen Angeboten teilnehmen. Radfahren ist eine Bewegung, die vertraut ist. Bei dieser Maßnahme geht es auch nicht um Leistung, sondern um moderate Bewegung. Die Sitzhaltung sollte alle 1-2 Stunden unterbrochen werden, dadurch kann ein Deskbike sehr gut von mehreren Mitarbeitenden genutzt werden.

Auch mehrere Worktivity Deskbikes können in einem Büro zum Einsatz kommen. Das Schreibtischfahrrad ermöglicht den optimalen Wechsel zwischen Sitzen, Stehen und Radeln. Foto: Worktivity GmbH

Welche Voraussetzungen sind für einen erfolgreichen Einsatz notwendig?

Die Information der Mitarbeiter über den Nutzen steht im Vordergrund. Gesundheitsmanagement und Betriebsärzte sind wichtige Multiplikatoren, um die Motivation der Mitarbeiter zu wecken. Der für den Arbeitsschutz zuständige Mitarbeiter sollte ebenfalls einbezogen werden. Die DGUV hat in einem großen Projekt die Aktiven Arbeitsplätze untersucht und einen Report dazu herausgegeben (IFA Report 3 2018).
Einsatzmöglichkeiten gibt es sowohl im Open Space als auch in konventionellen Büroumgebungen. Auch im Homeoffice wird mittlerweile geradelt. Webkonferenzen mit „bewegten“ Kollegen sind oft effektiver und kürzer.

Über die Autorin

Dr. Ingeborg Eisenacher-Abelein, Geschäftsführerin Worktivity GmbH

Dr. Ingeborg Eisenacher-Abelein ist Geschäftsführerin der Firma Worktivity GmbH. Davor war sie als Stellvertretende Leitende Betriebsärztin für das Gesundheitsmanagement eines großen Telekommunikationsunternehmens zuständig und konnte in dieser Funktion ein wissenschaftlich begleitetes Projekt zum Einsatz von Deskbikes im Unternehmen initiieren.

Mittlerweile zählt Worktivity nicht nur Unternehmen zu seinen Kunden, sondern auch einige Schulen,
die Deskbikes im Klassenzimmer erfolgreich einsetzen und so dem zunehmenden Bewegungsmangel
bei Kindern und Jugendlichen entgegenwirken.

Wer den ganzen Tag sitzt, hat keine Ideen – Plädoyer für einen Paradigmenwechsel in Büros

Wald Ideen Kreativität iafob

Im Juli 2018 meldete die Deutsche Krankenversicherung AG (DKV): „Niedrigste Bewegungszeit – Deutschland sitzt sich krank“.

Der Stand der Bewegung sank auf den niedrigsten Wert seit 2010. Damals erfüllten immerhin noch 60 Prozent das Mindest-Soll gemäß den Kriterien der Weltgesundheitsorganisation WHO, die besagen: 150 Minuten pro Woche zur Arbeit oder einkaufen gehen, Treppen laufen, radeln, schwimmen, Bergsteigen – was auch immer, nur nicht sitzen. Ende Juli 2021 erscheint der neue DKV-Report. Haben die Menschen die Mobilitäts- und Kontaktbeschränkungen für mehr körperliche Aktivität genutzt?

Denken braucht Bewegung

In den Lehranstalten der Antike hatte die Akademie als Zentrum den Wandelgang, in dem der Lehrer im Gespräch mit einzelnen Schülern auf- und abging. Denken braucht keine Ruhe, Bewegung nützt dem Denkvorgang, weil dann mehr Hirnareale beteiligt sind.

In manchen Schulen in Deutschland wird seit einiger Zeit während des Unterrichts gestrampelt: Schüler sitzen auf einem Fahrrad-Ergometer oder laufen auf einem Laufband herum. Erprobt wird das Vorgehen an zwei Schulen in Bremen und Aschaffenburg. Erste wissenschaftliche Untersuchungen durch die Universität Oldenburg zeigen, dass das Ziel erreicht wird. Die Schüler bringen tatsächlich bessere Leistungen im Rechnen und können sich besser und länger konzentrieren.

“Bewegung nützt dem Denkvorgang, weil dann mehr Hirnareale beteiligt sind.”

Körperliche Aktivität fördert nicht nur Durchblutung und Muskelaufbau, sie ist also auch nützlich für Geist und Seele. Eine Studie von Forschern der Universität Ulm ergab, dass Grundschüler, die täglich Sportunterricht haben und dafür weniger Unterricht in anderen Fächern, bessere Leistungen als eine Vergleichsgruppe besonders in Mathematik erbringen. Es erhöht außerdem das räumliche Vorstellungsvermögen und die Konzentrationsfähigkeit.

„Die Bewegung an sich macht nicht intelligenter“, sagt Stefan Schneider vom Institut für Bewegungs- und Neurowissenschaft an der Deutschen Sporthochschule Köln. „Aber Kinder werden durch den Sport ruhiger, so können sie sich besser konzentrieren, mehr Wissen aufnehmen und werden dadurch leistungsfähiger.“

Nach neuesten Erkenntnissen verändert sich durch Bewegung das Gehirn. Die Hirnareale, die für Faktenwissen, Erinnerungen, räumliche Lern- und Gedächtnisprozesse zuständig sind, wachsen und werden besser verschaltet.

Wald Ideen Kreativität iafob
Foto: Emma K. Boch

Der Arbeitsraum muss zum Bewegungsraum werden

Wir müssen wegkommen vom bewegungslosen Sitzen. Ein guter Bürostuhl für dynamisches Sitzen ist hier der erste Schritt für mehr Bewegung. Auf den neuen, dreidimensional beweglichen Bürostühlen reichen kleinste, unbewusste Gewichtsverlagerungen, um ganz automatisch die Gelenke gängig zu halten, die Muskeln zu versorgen und das Gehirn zu stimulieren.

Gebraucht wird ein Stuhl, der so flexibel ist, dass er möglichst viele Sitzhaltungen erlaubt, denn „die beste Haltung ist die jeweils nächste“. Eine andere Sitzhaltung einzunehmen, bedeutet auch eine neue Perspektive zu gewinnen. Je variabler die Sitzhaltungen sind, desto gesunderhaltender ist das Bewegungsverhalten und die veränderten Blickwinkel erzeugen veränderte Betrachtungsweisen der gleichen Situation.

Aber das allein genügt nicht. Der gesamte Arbeitsraum sollte zur Bewegung auffordern.

Wie in einem Kindergarten, wo zwei Räume zur Verfügung stehen, ein großer zur Gestaltung der Spiel- und Erziehungssituation und ein zweiter kleiner als Ablageraum für die dazu notwendigen Möbel.

Der große Raum kann je nach den Bedürfnissen gestaltet werden: Zum Singen stellen die Kinder Stühle in einen Kreis, zum Malen werden Tische und Stühle aufgebaut, zum Ausruhen legt man Matratzen aus, etc. Die Kinder haben Spaß bei der Gestaltung, sie können ihren natürlichen Bewegungsdrang ausleben und sie lernen dabei soziales Verhalten.

“Wenn Mitarbeitende zu Beginn eines Meetings den Raum selbst mit Tischen, Stühlen, Präsentationsmaterial und unterstützender IT miteinander aufbauen, lernen sie sich besser kennen, üben soziales Verhalten – und das trägt zu einem besseren Ergebnis der Besprechung bei.”

Tropfen im Wasser
Foto: Emma K. Boch

Der Arbeitsraum, der sich frei umgestalten lässt, gibt den Mitarbeitenden die Möglichkeit, sich voll zu entfalten und sich zu engagieren. Und er bietet die Chance, sich zu bewegen.

Wenn Mitarbeitende zu Beginn eines Meetings den Raum selbst mit Tischen, Stühlen, Präsentationsmaterial und unterstützender IT miteinander aufbauen müssen, lernen sie sich besser kennen, üben sie soziales Verhalten – und das trägt zu einem besseren Ergebnis der Besprechung bei. Es unterstützt die Teambildung, wenn Mitarbeitende sich die Tische und Stühle für ein Meeting oder ein zu startendes Projekt selbst zusammenstellen müssen. Bewegung ist nicht nur gesundheitserhaltend, sondern schafft Raum im Kopf für kreative Ideen. Und diese Arbeitslandschaft ist auch flächensparend und nachhaltig.

Bewegung führt über Gesundheit zu einer neuen Unternehmenskultur

„Unfertige“ Räume und Möbel schaffen ein innovationsförderndes Klima. Dazu braucht es lediglich beispielsweise falt- und klappbare Tische, rollbare Sitz- und Stehmöglichkeiten sowie beschreibbare Wände, aber auch eine perfekte mediale und digitale Unterstützung.

Klaus Würschinger, Architekt aus Berlin, sagte schon auf der iafob deutschland Jahrestagung 2017: “Co-Working-Spaces sind ein ideales Betätigungsfeld für die Beschäftigten. Meine Erfahrung: In unfertigen Räumen kann man schöne Dinge entstehen lassen.“

Ein Prinzip des Open-Space-Konzepts (Harrison Owen) ist das der Beweglichkeit. Die Teilnehmer einer Open-Space-Veranstaltung stehen auf, gehen in die Mitte und schreiben dort auf vorbereiteten Blättern ihr Thema nieder. Wenn alle Themen benannt sind und niemand ein weiteres vorzubringen hat, wird der Marktplatz eröffnet. Auf diese Weise ist jeder Raum oder das ganze Gebäude, in dem Open Space stattfindet, ein einziger Workshop. Überall Gespräch, überall Diskussion, überall ein Kommen und Gehen, überall Bewegung. Der Open Space Gedanke fördert damit die gesundheitserhaltenden Verhaltensweisen hin zu einer Unternehmenskultur, die betriebliche Gesundheit als eines ihrer Elemente sieht.

Es ist Zeit für einen Paradigmenwechsel in deutschen Büros. Weg vom genormten, starren Sitzarbeitsplatz hin zum menschengerechten Arbeiten im Bewegungsraum. Der Mensch ist physiologisch für das lange Sitzen nicht geschaffen, nur in Bewegung können Körper und Geist leistungsfähig sein.

Mehr in: Flexible Arbeitswelten, Band 4, Kapitel 3, Gesundheitsförderliches Arbeiten

Über den Autor

Dieter Boch, Geschäftsführer iafob deutschland

Dieter Boch ist geschäftsführender Gesellschafter des Instituts für Arbeitsforschung und Organisationsberatung (iafob deutschland) und Leiter des internationalen Flexible.Office.Network., einem überbetrieblichen Forum für den Wissens- und Erfahrungsaustausch zur BüroArbeitswelt von Morgen.

Als Dozent lehrte er an der Fachhochschule Salzburg und der Hochschule für Wirtschaft in Zürich Führungsverhalten und Future Work & Workplace Design.

Der Diplom-Psychologe ist Autor zahlreicher Veröffentlichungen und 
Mitherausgeber der Buchreihe „Flexible Arbeitswelten“. 

Was ist gesunde und zukunftssichere Büroarbeit nicht nur im Zeichen von Corona?

Das Thema steht seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie ganz oben auf der Agenda von Unternehmen und Gesellschaft. Doch Gesundheit ist mehr als nur Virenschutz! Wir machen deshalb „reinen Tisch“ und zeigen Lösungen für eine in jeder Hinsicht gesunde Büroarbeit.

Gesundheit und Sicherheit im Büro – seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie haben diese beiden Themen Hochkonjunktur: Neben den bisherigen Regularien des Arbeitsschutzes stehen nun neue Parameter im Vordergrund, die mit Abstandsregeln, Maskenpflicht und Hygienevorschriften speziell dem Infektionsschutz dienen. Doch geht es bei Gesundheit nicht eigentlich um mehr? Und was bedeutet das dann für die Planung und Organisation von Büroarbeit?

Gesunde Büroumgebungen fördern das Wohlbefinden

Das Unternehmen Wilkhahn beschäftigt sich schon sehr lange und intensiv mit der Entwicklung von Konzepten und Büromöbeln, die das Thema Gesundheit ganzheitlich begreifen. Das bedeutet an erster Stelle, dass die Planung einer wirklich gesunden und motivierenden Büroumgebung immer das Wohlbefinden der MitarbeiterInnen in den Mittelpunkt stellt – mit dem Ziel, die Gesundheit aktiv zu fördern und Belastungsfaktoren zu reduzieren.

Um dieser Aufgabe gerecht zu werden, gilt es Menschen zur Stärkung des Immunsystems in Bewegung zu bringen und flexible Lösungen zu entwickeln, die den selbstorganisierten Wechsel zwischen Interaktion und Abschirmung vereinfachen. Dann können etwa die in Epidemie-Zeiten ohnehin kaum genutzten Foyers, Konferenz- und Seminarräume kurzerhand als temporäre Büroflächen dienen, die mit mobilen und klappbaren Tischplätzen an den aktuellen Stand der Regelungen angepasst werden.

Wo sonst „nur“ gewohnt wird, ist nicht immer eine passende Infrastruktur für die Büroarbeit gegeben.

Burkhard Remmers, Wilkhahn

Professionelle Lösungen für das Homeoffice

Auch das Homeoffice hat sich in Zeiten von Corona als Option für sichere Büroarbeit erwiesen – und es wird sich auch weiterhin etablieren. Aber gibt es überhaupt „das“ Homeoffice? Wo sonst „nur“ gewohnt wird, ist nicht immer eine passende Infrastruktur für die Büroarbeit gegeben. Entscheidend ist hier, dass die sehr unterschiedlichen Voraussetzungen berücksichtigt werden und dafür dann jeweils professionelle Lösungen bereitgestellt werden. Auch für diejenigen Fälle, in denen die Standards aus dem Büro nicht übertragen werden, gibt es mittlerweile sehr clevere Lösungen, die für die mobile Arbeit zu Hause auch wirklich praktikabel sind.

Aber eines sei nicht vergessen: Auch das beste Homeoffice kann das Büro als sozialen Raum nicht ersetzen. Ein Ort für spontanen und kreativen Austausch, inspirierende und zufällige Begegnungen und das Gefühl von Gemeinschaft und Kooperation. Denn Isolation macht auf Dauer krank. Nähe und Austausch zu fördern – auch das zahlt auf Gesundheit, Produktivität und nicht zuletzt auf Innovationskraft ein.

Wilkhahn hat seine inspirierenden Ansätze und Lösungen für gesunde und effiziente Büroarbeit in einer übersichtlich gegliederten, digitalen Broschüre zusammengefasst. Damit können Sie unkompliziert zu einem gesunden Arbeitsmodus im „neuen Normal“ der Nach-Corona-Zeit finden.

Über den Autor

Burkhard Remmers, Wilkhahn

Burkhard Remmers, studierter Germanist und Historiker, verantwortet seit 1995 bei Wilkhahn den Bereich Internationale Kommunikation und Public Relations.

Der Büromöbelhersteller erhielt nicht nur hochrangige internationale Designpreise sondern wurde bereits 1996 mit dem Deutschen Umweltpreis der Deutschen Bundesstiftung Umwelt ausgezeichnet.

Als Autor zahlreicher internationaler Fachpublikationen, Buchbeiträge und Vorträge gilt Burkhard Remmers als Experte für die Zusammenhänge von Architektur, Kommunikation, Ergonomie und Design im Kontext zukunftsfähiger Office-Konzepte.

Was hat das Streben nach Gesundheit mit der Zukunft des Büros zu tun?

iafob Deutschland Gesundheit Megatrend

Gesundheit ist seit der Corona-Pandemie zu dem Megatrend geworden, sagen einige Trendforscher. Nein, Gesundheit ist seit über 20 Jahren der Megatrend!

Gesundheit ist seit Beginn des 21. Jahrhunderts der wichtigste Motor für die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung in den westlichen Industriestaaten. Der Gesundheitsmarkt gehört zu den größten Branchen der Welt.  

So sind seit 2000 zwei Drittel der neuen Arbeitsplätze in den USA im Gesundheitssektor entstanden. Im Jahr 2024 wird der Gesundheitssektor nach einer Studie des US-Bureau of Labor Statistics der größte Arbeitgeber der USA sein. 

Denn seit der Jahrtausendwende befinden wir uns im sechsten Kondratieffzyklus (Die Theorie der langen Wellen der Weltwirtschaft, benannt nach dem sowjetischen Wissenschaftler Kondratieff.) Sein Auslöser und Träger ist das Gesundheitswesen. Seine Basisinnovationen sind psychosoziale Gesundheit und Biotechnologie.

Abb. 1: Die Wellen der wirtschaftlichen Entwicklung, Quelle: Leo Nefiodow, der sechste Kondatrieff, 2001.

Gesundheit war immer wichtig – wenn sie fehlte

Gesundheit hat in den letzten Jahrzehnten – auch schon vor der Corona-Pandemie – eine wesentliche Bedeutung im gesellschaftlichen Bewusstsein bekommen. Aber meist nur dann, wenn sie fehlte.

Der Boom des Gesundheitssektors in der Wirtschaft war bestimmt vom Auftreten von Krankheiten. Die Medizinbranche lebt nicht von der Gesundheit der Menschen, sondern von ihrer Krankheit. Nahrungsergänzungsmittel wurden erst dann gekauft, wenn man ein Unwohlsein spürte. Ein rückengerechter Stuhl wurde im Büro erst nach Vorliegen eines ärztlichen Attests genehmigt. Ergonomische Möbel waren die Ausnahme, nicht die Regel. Vorbeugende Instandhaltung gab es nur bei Maschinen. Vorbeugen statt Heilen war immer nur ein frommer Wunsch von Idealisten oder eine geschickte Marketingstrategie.

Gesundheit ist nicht länger mehr ein individuelles Thema. Mit den Erkenntnissen der Corona-Pandemie wird Gesundheit betrachtet als elementare Bedingung der Lebensgrundlage.

Seit Ende des Industriezeitalters und dem Beginn des Wissenszeitalters hat sich Arbeit gewandelt, weg von körperlicher hin zu geistiger Arbeit. Nicht gewandelt haben sich die Ansätze und Methoden des Gesundheitsschutzes. Das führte dazu, dass psychische Erkrankungen rapide zunahmen. Der Mensch lernte nur schwer, die Belastungen der Wissens-Arbeit einzuschätzen. Ist der Muskel überfordert, bemerkt es der Mensch rechtzeitig und er legt eine Pause ein. Wenn der Geist überfordert ist, bemerkt es der Mensch erst zu spät.

Stress, Depression und Burnout sind die Folgen. Die direkten Kosten für psychische Erkrankungen lagen nach den Herz-Kreislauf-Erkrankungen an zweiter Stelle und waren in den letzten Jahren mit 44,4 Milliarden Euro deutlich höher als die Kosten für Rücken- und andere Muskelerkrankungen mit 34,2 Milliarden Euro, die an vierter Stelle lagen (Statistisches Bundesamt, 2020).

Ohne Bewegung kein Gehirn

Das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) wird aber immer noch bestimmt von Gesetzen und Einstellungen aus dem vorletzten Jahrhundert, die Ausrichtung auf Ergonomie ist hoch. Körperliche Fitness steht im Vordergrund des Angebots.

Kirschblüten, Foto: Emma Boch
Foto: Emma K. Boch

Doch Bewegung wirkt sich nicht nur auf körperliche sondern auch auf geistige Funktionen aus. Neueste Erkenntnisse aus der Neurophysiologie bleiben noch weitgehend ungenutzt. Daniel Wolpert, Mediziner und Neurobiologe an der Columbia University, New York City, hat in einer aufsehenerregenden Studie 2014 die These aufgestellt, dass der einzige Grund, warum der Mensch ein Gehirn hat, die Bewegung ist.

Je mehr Bewegung in unterschiedlicher Umgebung der Mensch ausübt, desto mehr Informationen bekommt er und desto mehr Ideen hat er (nachzulesen in „Flexible Arbeitswelten, Arbeiten in Zeiten der Pandemie – zwischen Coworking und Homeoffice“).

Bewegung hilft also nicht nur den Körper fit zu halten, sondern macht auch produktiver, glücklicher und zufriedener, weil kreativer. Und das wiederum verhindert Stress, Depression und Burnout.

Die Kosten für das Verdauungssystems liegen mit 41,6 Milliarden Euro an dritter Stelle noch vor den Kosten für Rücken- und andere Muskelerkrankungen. Diese Erkrankung wird aber fast immer im Bereich privater Verantwortung gesehen. Nur ganz selten gibt es Hilfen, Ratschläge und Einrichtungen im Büro für Menschen mit Krankheiten des Verdauungssystems. Die Essenszubereitung in den Betriebsrestaurant müsste auch darauf hin abgestimmt werden.

Alles nichts ohne Gesundheit

„Bleiben Sie gesund“ – Um diesen Satz wird seit einem Jahr die Grußformel in Briefen und E-Mails ergänzt. Was ist neu, was ist anders geworden seit der Corona-Pandemie?

Gesundheit ist nicht länger mehr ein individuelles Thema. Mit den Erkenntnissen der Corona-Pandemie wird Gesundheit betrachtet als elementare Bedingung der Lebensgrundlage. Der Mensch achtet nicht mehr auf das Wohlbefinden und die Gesundheit einzelner seelischer oder körperlicher Funktionen, sondern alle Aktivitäten und Situationen werden auf ihre gesundheitliche Ausrichtung ausgerichtet bzw. überprüft.

Es werden nicht mehr einzelne Therapien verlangt, die lokal ansetzen, sondern umfassende und vorbeugende Maßnahmen. Nicht nur der Stuhl soll ergonomisch sein, sondern die gesamte Einrichtung des Büros. Nicht mehr Fitnesskurse nach Feierabend, sondern gesunderhaltende Arbeitsbedingungen jederzeit und überall sind gefragt. Das Leben in der Arbeit, egal wo sie stattfindet, soll gesunderhaltend sein, von der Bewegung bis hin zu einer stressfreien Unternehmenskultur.

Foto: Emma K. Boch

Auch das Konsumverhalten hat sich verändert, es wird Wert gelegt auf gesunde Ernährung, nicht nur gentechnikfrei, sondern auch umweltbewusst produziert. Nicht nur Bio, sondern vor allem auch regional und saisonal. Das Restaurant im Arbeitsbereich muss frisch zubereitete Speisen aus der Region anbieten, keine aufbereiteten Speisen, die eine halbe Weltreise hinter sich haben.

Das Arbeiten im Homeoffice führt auch dazu, dass nicht mehr unterschieden wird zwischen Arbeits- und Privatleben. Es wird vom Unternehmen kein betriebliches Gesundheitsmanagement mehr erwartet, sondern, dass es Hilfen gibt für das Leben. Flexible Arbeitszeitmodelle für Mobile Working, Hilfen bei der Kinderbetreuung, ein Familienservice, der Unterstützung in allen Lebenslagen anbietet u.v.m. helfen dem Mitarbeitenden in seinem Leben.

Klimaschutz ist Gesundheitsschutz

Artensterben und Klimawandel haben gezeigt, dass es um den Schutz der Natur für den Menschen, um den Erhalt seiner Gesundheit und Lebensgrundlagen geht.

Foto: Emma K. Boch

Laut einer Umfrage des Umweltbundesamtes vom April 2021 sind mehr als drei Viertel aller Deutschen der Meinung, dass zu wenig für den Klimaschutz getan würde. Die Sorge um den Erhalt des Planeten steht gleichgewichtig neben der Angst vor dem Corona-Virus. Nachhaltigkeit ist also keine Leitlinie mehr für Klimaschutz, sondern für den Erhalt der Lebensgrundlage des Menschen. Nicht nur der „Betrieb“ des Büros soll nachhaltig sein (Energieverbrauch) sondern auch die Errichtung des Gebäudes.

Allein rund 50 Prozent des CO2-Ausstosses werden durch die Errichtung eines Gebäudes verursacht. Das Baumaterial Lehm könnte zukünftig als nachhaltige und umweltfreundliche Alternative für neue Bauten taugen, wie es der Alnatura-Campus in Darmstadt vormacht.

Aber schon die Nutzung von Homeoffice trägt dazu bei, unsere Lebensgrundlagen zu schützen, weil dadurch weniger Büroflächen gebraucht werden. Und selbstverständlich sollte die Einrichtung der Arbeitslandschaft im Home- und Businessoffice mit nachhaltigen Materialien ausgestattet sein.

Gesundheit hat höchste Priorität im (Arbeits-)Leben

Gesundheit und Wohlbefinden haben eine dominierende Bestimmung im Leben bekommen. Alles menschliche Denken und Handeln wird nach dem Aspekt „Gesundheit“ hinterfragt. Gesundheit ist das bestimmende Thema in allen Lebenslagen geworden. Die Ausrichtung auf gesundheitsorientierte Lebensführung, Ernährung und Arbeits- und Freizeitverhalten bestimmt unsere Entscheidungen.

Für das iafob deutschland stand schon immer bei all seinen Projekten die Gesundheit neben den Themenfeldern Führungs-/Unternehmenskultur und Gestaltung des Arbeitsraums im Vordergrund. Bisher mussten wir den Kunden von gesunderhaltenden Gestaltungsmaßnahmen überzeugen. In unserem jüngsten Projekt wurden Maßnahmen zur Gesunderhaltung nachgefragt. Der Wandel wird spürbar.


Über den Autor

Dieter Boch, Geschäftsführer iafob deutschland

Dieter Boch ist geschäftsführender Gesellschafter des Instituts für Arbeitsforschung und Organisationsberatung (iafob deutschland) und Leiter des internationalen Flexible.Office.Network., einem überbetrieblichen Forum für den Wissens- und Erfahrungsaustausch zur BüroArbeitswelt von Morgen.

Als Dozent lehrte er an der Fachhochschule Salzburg und der Hochschule für Wirtschaft in Zürich Führungsverhalten und Future Work & Workplace Design.

Der Diplom-Psychologe ist Autor zahlreicher Veröffentlichungen und 
Mitherausgeber der Buchreihe „Flexible Arbeitswelten“. 

Multi-Space-Raumgestaltung: Zusammenfassung des f.o.n. connect vom 19. Januar 2021

Am 19. Januar 2021 fand unser f.o.n. connect zum Thema Multi-Space-Raumgestaltung statt. “Wie hat sich die Multi-Space-Raumgestaltung durch Corona verändert? Was wird bleiben, was wieder verschwinden?” waren zentrale Fragen, die diskutiert wurden. Wir fassen die Kernaussagen der Veranstaltung zusammen.

Die Ausgangslage

Die Gestaltung der „Büros“, der Businessoffices ist schon lange geprägt von Trends, die auch vor der Corona-Pandemie die Entwicklung bestimmten. Stefan Schütz von Création Baumann beschriebt die Ausgangslage folgendermaßen:

Die Corona-Pandemie hat den Menschen als Ziel- und Schwerpunkt der Gestaltung in den Vordergrund gestellt.  „Für mich als Unternehmer stehen Gesundheit und Wohlergehen unserer Mitarbeitenden an oberster Stelle, Daher haben auch wir die Bedingungen geschaffen, dass nahezu alle Mitarbeitenden von zu Hause aus arbeiten können. Zeiten wie diese zwingen uns, zusammenzurücken, uns auf die wirklich wichtigen Dinge zu besinnen. Teil dessen ist es, an die Verantwortung für unsere Familien, unsere Mitarbeitenden, Freunde und an alle Mitmenschen zu denken. Und auch mal an die Natur, die uns zur Zeit zeigt, dass es nicht immer nur nach unseren Spielregeln geht.

Flori Schuster, Geschäftsführer von Sporthaus Schuster im Newsletter 04/20; nachzulesen in Flexible Office, Band 4, Kapitel 3: Keine Veränderung ohne Beachtung der Gesundheit.

Anforderungen an Büroflächen

Die Bürofläche, die Unternehmen zur Verfügung stellen, müssen drei Angebote machen:

  • in erster Linie ein Wohlbefinden (Well Being und Gesundheit) bieten
  • so attraktiv sein, dass der Mitarbeitende dorthin gern zur Arbeit geht
  • sozialen (Arbeits)Kontakt in angenehmer Atmosphäre ermöglichen
  • und eine weitere Bedingung erfüllen: Nachhaltigkeit

Stefan Schütz von Création Baumann fasste das so zusammen:

Stefan Camenzind Aussagen über Well-being am Arbeitsplatz

In diese Richtung geht auch das Ergebnis der Umfrage unter den Mitgliedern des flexible.office.network. (f.o.n.), die wir live durchführten. Mehr als 60 Prozent sagten, dass die jetzt getroffenen Maßnahmen (Abstand, Hygiene, etc.) zur Eindämmung der Pandemie dauerhaft beibehalten werden.

Büros müssen attraktiver werden

Das Büro als Ort des Austauschs, der Ideenentwicklung und gegen die soziale Einsamkeit wird – erst recht nach einer erfolgreichen Impfkampagne – der zentrale Mittelpunkt des Arbeitslebens sein. Einzelarbeitsplätze (Deep Work) werden auch weiterhin im Büro vorhanden sein müssen. Aber Begegnungsflächen müssen attraktiv gestaltet und als Wohlfühloasen ausgelegt sein, so die einheitliche Meinung im f.o.n.

Die bisherige sterile Ausstattung vieler Büros (weiße Wände, keine Farben, einheitliche Ausstattung, „Krankenhausausstattung“, etc.) wird nicht mehr akzeptiert werden. Büros müssen nicht nur attraktiv sein, sondern auch das Image des Unternehmens wiedergeben.

Die Planungen für die Bürofläche müssen differenzierter werden, denn die Mitarbeitenden werden an bestimmten Tagen (Freitags, Montags) zuhause bleiben wollen. Annehmlichkeiten wie beispielsweise kostenloses Essen an Freitagen anzubieten wird sicherlich ein Angebot sein, aber es wird nicht genügen. Das Büro muss zu einem Ort werden, an dem man lebt.

Homeoffice wird sich weiter etablieren, Mitarbeitende werden ein Recht auf mobiles Arbeiten erhalte. Die Hälfte der Befragten sieht zukünftig Vorgaben, die Quoten für mobiles Arbeiten in Unternehmen je Funktion festlegen. Allerdings wird das nicht dazu führen, dass sich die benötigte Bürofläche um 50 Prozent reduziert. Aber immerhin ein Drittel der Befragten ist der Meinung, dass ca. 40 Prozent der Flächen wegfallen könnten.

Weitere Entwicklungen sind nachzulesen in: Flexible Office, Band 4, Kapitel 6 – Coworking und Kapitel 7 – Deep Work.

Weitere Punkte der Diskussion

  • sozialversicherungstechnische Regelungen für Mitarbeitende, die im Ausland arbeiten oder aus dem Ausland kommen
  • virtuelle Wohlfühlangebote zur Stärkung der mentalen Gesundheit
  • Aufklärungsinformationen über gesunde Ernährung, Fitness, Resilienz

Das Thema “Gesundheit” wird beim nächsten f.o.n. connect am 23. Februar 2021 von 10:30 Uhr bis 12 Uhr fortgesetzt. Hier finden Sie weitere Infos zur Veranstaltung.

Quo vadis, Office? Ein Kompass für die Post-Corona-Zeit

Human Centered Workspace Wilkhahn

Der Digitalisierungsschub durch die Corona-Pandemie hat die Entwicklungen der Büroarbeitsformen enorm beschleunigt, komplexer und damit schwerer vorhersehbar gemacht. Weil jetzt viele richtungsweisende Entscheidungen anstehen, müssen die Grundlagen für zukunftssichere Konzepte ins Blickfeld rücken.

Durch Corona ist das kontrovers diskutierte Thema „Mobiles Arbeiten“ über Nacht zu einer etablierten Option geworden. Zur Überraschung Vieler hat dies gut funktioniert, um den Betrieb aufrecht zu erhalten. Weil zudem erheblich in die digitale Infrastruktur für „Mobile Work“ investiert wurde und die Sparpotenzial bei Büroflächen verlockend erscheinen, stellt sich die Grundsatzfrage, ob wir überhaupt noch Büros brauchen.

„Den Betrieb aufrechterhalten“ trifft es jedoch ziemlich genau. Denn selbst im perfekt ausgestatteten Homeoffice bleibt alles auf der Strecke, was für die anstehenden Veränderungs- und Transformationsprozesse besonders wichtig ist: Teamgeist, Spontaneität, ungeplanter Austausch und die zufälligen Begegnungen, die für Kreativität, Innovationen und den Abgleich der Unternehmensleistungen mit der Lebenswirklichkeit fundamental sind!  Was bedeutet das für zukunftsfähige Bürokonzepte?

Wilkhahn Foyer Human Centered Workspace
Das öffentlich zugängliche Foyer verbindet den Unternehmens- mit dem Stadtraum. Dahinter steht die Idee, die Unternehmensleistungen durch die Belegschaft immer wieder dem Realitäts-Check mit der Außenwelt zu unterziehen. Konzeption und Planung: 1zu33, Abb. Wilkhahn.

Menschliche Zusammenarbeit im Fokus

Gerade in der Vergleichbarkeit einer digitalisierten Welt rücken die Menschen und ihre Zusammenarbeit ins Zentrum der Wettbewerbsfähigkeit. Mitarbeitergewinnung und -bindung, Innovationskraft und Veränderungsfähigkeit erfordern deshalb die richtigen Bürolösungen, damit sie zu bevorzugten Arbeitsplatzoptionen zu werden. Was aber heißt richtig?

Der für maßgebliche Innovationen vielfach ausgezeichnete Büromöbelhersteller Wilkhahn hat sich darum verdient gemacht, die gemeinsamen Fragestellungen aus jahrzehntelangen, internationalen Erfahrungen, vielfältigen Kundenprojekten und zahllosen Studien zur „New Work“ herauszuarbeiten: Wie kann durch die Gestaltung der Bürowelt die Attraktivität für die gesuchten Talente und Fachkräfte erhöht werden? Wie lassen sich Innovationskraft und Veränderungsfähigkeit stärken? Wie sind Gesundheit und Arbeitsfähigkeit langfristig zu erhalten? Und nicht zuletzt: Wie können die ökonomischen Zielsetzungen erreicht und gleichzeitig Sinnstiftung für die Folgegeneration vermittelt werden?  

“Bei Gesundheit und Wohlbefinden geht es um den Einzelnen ebenso wie um die soziale Gemeinschaft, um die Sichtbarkeit der Markenwerte ebenso wie um die Verankerung nachhaltiger Lebensstile in der Unternehmensvision.”

Vier Eckpunkte der Performance im Blick

Im Konzept „Human Centered Workplace“ verschiebt sich die kosten- zu einer performanceorientierten Bewertung der daraus abgeleiteten vier Eckpunkte. So geht die Verbesserung von Gesundheit und Wohlbefinden über aktuelle Fragen nach Infektionsschutz, Hygiene und Störfaktoren hinaus. Bewegungsförderung zur Stärkung des Immunsystems ist ebenso wichtig wie Wertschätzung, Selbstbestimmung und Beteiligung.

Wer Kollaboration wirklich fördern will, muss die unterschiedlichen Formen und Phasen der Zusammenarbeit durch entsprechend differenzierte Raumangebote und Einrichtungslösungen unterstützen. Die Identität im Erscheinungsbild eines Unternehmens erfordert statt einer oft beliebigen Vielfalt Gestaltungskonzepte, die jenseits schnelllebiger Trends durchgängig Klarheit und Orientierung vermitteln. Und die Mitwirkungsmöglichkeiten an einer Sinnstiftung, die über bloße Profitabilität hinausgeht, bietet das wohl größte Potenzial, um Attraktivität, Motivation, Loyalität und Engagement der Belegschaften zu erhöhen.

Konzept Human Centered Workspace Wilkhahn
Der Human Centered Workplace von Wilkhahn funktioniert als Tool wie eine dreidimensionale Balanced Score Card zur Gestaltung der Arbeitswelten.

Einfaches Komplexitätsmanagement

Weil sich die unterschiedlichen Dimensionen immer wechselseitig beeinflussen, sollte vor einer Neugestaltung ein gemeinsames Verständnis zu den Eckpunkten erarbeitet werden. Bei Gesundheit und Wohlbefinden beispielsweise geht es um den Einzelnen ebenso wie um die soziale Gemeinschaft, um die Sichtbarkeit der Markenwerte ebenso wie um die Verankerung nachhaltiger Lebensstile in der Unternehmensvision. Ist das erfolgt, lässt sich der Human Centered Workplace als einfaches Tool nutzen, um jede Richtungsentscheidung in ihren Auswirkungen auf das Ganze zu überprüfen. So werden mögliche Synergien deutlich und ungewollte Kollateralschäden wirksam vermieden.

Flexibler Arbeitsbereich Wilkhahn
Flexibilität und Selbstorganisation sind auch in den flexiblen Arbeitsbereichen eng verbunden. Die Möbel lassen sich wie „Tools“ ganz nach Bedarf für die benötigten Settings selbst zusammenstellen. Das senkt Kosten, schont Ressourcen, erhöht die agile Zusammenarbeit und erleichtert die Mitarbeit an den Unternehmenszielen. Konzeption und Planung: 1zu33, Abb. Wilkhahn.  

Beispielhafte Visualisierungen

Um konkrete Vorstellungen darübers zu vermitteln, wie eine solche Arbeitswelt aussehen kann, entwickelte Wilkhahn in enger Zusammenarbeit mit dem Münchener Studio 1zu33 für ein fiktives Unternehmen ein virtuelles Gebäude. Weil auch der Standort zukünftig an Bedeutung gewinnt, ist es im Quartier Nordhafen in Kopenhagen angesiedelt, das als Labor für eine attraktive und pulsierende Verbindung von Wohnen und Arbeiten gilt.  Anhand von zehn beispielhaften Szenarien zu den Kernfunktionen „Work“, „Meet“, „Innovation“, „Community“ und „Learn“ wird das Zusammenspiel der Dimensionen konkret veranschaulicht.

Wilkhahn gelingt damit die Verbindung von einem einfachen Kompass, der hilft, im Dschungel der Komplexität und des Unwägbaren auf Kurs zu bleiben, mit der Vision einer Arbeitswelt, in der auch noch übermorgen gerne und gut gearbeitet wird. 

Die reich bebilderte Broschüre und weitere Informationen sind kostenfrei über die Website erhältlich: www.wilkhahn.com  

Über den Autor

Burkhard Remmers, Wilkhahn

Burkhard Remmers, studierter Germanist und Historiker, verantwortet seit 1995 bei Wilkhahn den Bereich Internationale Kommunikation und Public Relations.

Der Büromöbelhersteller erhielt nicht nur hochrangige internationale Designpreise sondern wurde bereits 1996 mit dem Deutschen Umweltpreis der Deutschen Bundesstiftung Umwelt ausgezeichnet.

Als Autor zahlreicher internationaler Fachpublikationen, Buchbeiträge und Vorträge gilt Burkhard Remmers als Experte für die Zusammenhänge von Architektur, Kommunikation, Ergonomie und Design im Kontext zukunftsfähiger Office-Konzepte.

Wie sich das Homeoffice auf die Gesundheit auswirkt und welche Rolle der Bürostuhl spielt

Aeris Swopper Bürostuhl

Aufgrund von Corona ist die Zahl der Homeworker*innen in den letzten Monaten stark angestiegen. Während in „normalen“ Zeiten ca. zwölf Prozent der Erwerbstätigen von zu Hause arbeiten, saß während des Lockdowns fast jede/r Zweite daheim am Schreibtisch. Das Thema Homeoffice wird auch in Zukunft als alternatives Arbeitsmodell eine große Rolle spielen. Denn viele Unternehmen haben gesehen, dass es zahlreiche Vorteile bietet.

So arbeiten Heimarbeiter*innen im Schnitt effektiver als Büroarbeiter*innen. Arbeitswege werden gespart und trotz Mehrarbeit sind die Mitarbeiter*innen in Summe zufriedener. Das Gefühl, selbst darüber zu entscheiden, wann und wo man arbeitet, motiviert.

Auf der anderen Seite stehen die Schwächen des Home-Offices, wie beispielsweise die gesundheitlichen Risiken. Oft fühlt man sich nach einem Arbeitstag im Home-Office ausgelaugt, energielos und der Rücken schmerzt. Warum ist das so?

Bewegungsmangel im Home-Office

Das Arbeiten im Home-Office kam für viele überraschend. Es musste schnell reagiert werden. Der Arbeitsplatz zuhause ist bei den meisten nicht für ein längeres Arbeiten ausgestattet. So muss meist der Küchen- oder Esszimmerstuhl als Bürostuhl herhalten. Oder es wird sich zwischendurch mit dem Laptop auf die Couch oder das Bett gelümmelt.

Für das starre Rumsitzen auf einem Küchenstuhl oder das Arbeiten auf der Couch ist der menschliche Körper aber nicht gemacht. Der Bewegungsmangel, der dadurch entsteht, ist schädlich und raubt uns bereits nach kurzer Zeit Konzentration und Energie. Da hilft auch die ein oder andere Joggingrunde oder Yogastunde am Abend nicht mehr. Das ist bloß der berühmte Tropfen auf dem heißen Stein. Der Mensch will und muss sich bewegen, um gesund zu bleiben und dies am besten kontinuierlich.

Der Swopper von Aeris ist der weltweit erste dreidimensional bewegliche Bürostuhl. Foto: Aeris GmbH/ Johannes Rodach

Bürostuhl – das zentrale Element im Home-Office

Aber was kann man gegen den Bewegungsmangel im Home-Office tun? Ganz einfach: Auf die richtige Einrichtung des Arbeitsplatzes zuhause achten, insbesondere auf den Stuhl, auf dem man acht bis neun Stunden am Tag sitzt. Er ist das zentrale Element. So sollte ein Bürostuhl möglichst uneingeschränkte Bewegung zulassen – in allen drei Dimensionen. Also vor und zurück, nach links und rechts und in die dritte Dimension, nämlich auf und ab. Dadurch hält man den Körper den ganzen Tag in Bewegung, ohne zusätzlichen Zeitaufwand und Motivation – ganz nebenbei beim Sitzen. Man braucht man also kein Laufband unter dem Tisch oder einen Mini Coach im Ohr. Man kann einfach ganz normal arbeiten.

Das aktive Sitzen wirkt sich auf den Körper ähnlich aus wie lockeres Gehen. Die Muskulatur wird konstant trainiert und alle Organe – auch das Gehirn – werden besser versorgt. Und das wie von selbst, ohne dass wir dafür aktiv etwas tun müssen. So entsteht ein völlig neues Lebensgefühl mit weniger Müdigkeit sowie mehr Energie und Lebensqualität. Es lohnt sich also, in den richtigen Bürostuhl zu investieren.

Kleiner Tipp: Bürostühle können bis zu 800 Euro steuerlich geltend gemacht werden. Zudem bezuschussen derzeit viele Unternehmen die Einrichtung von Home-Arbeitsplätzen.

Über den Autor

Josef Glöckl, Gründer und CEO der Aeris GmbH

Josef Glöckl ist Gründer und CEO der Firma Aeris GmbH. Der Antrieb des Wirtschaftsingenieurs besteht seit über 20 Jahren darin, Produkte und Konzepte für den Office- und Homebereich zu entwickeln, die den Körper den ganzen Tag in Bewegung halten und damit einen aktiven und gesunden Lebensstil ermöglichen. Mit dem Aeris Swopper – dem weltweit ersten dreidimensional beweglichen Stuhl – hat Josef Glöckl das Sitzen revolutioniert. 2014 veröffentlichte er das Buch „Active Office, Der Arbeitsplatz als Bewegungsraum“.